Zum Inhalt springen

Jugendkriminalität

    Delinquentes Verhalten nimmt im Jugendalter zu, wobei dies jedoch vor allem auf den hohen Anteil von Gelegenheitsdelinquenten zurückgeht. Hierbei handelt es sich in der Regel um Auffälligkeiten, die auf das Jugendalter beschränkt bleiben.

    1.    Definition:
    Das Jugendalter ist eine Übergangsphase. Konflikte mit Erwachsenen sind unvermeidlich. Die Art, Richtung und Intensität der Auseinandersetzungen werden gewertet. Treten Konflikte gehäuft auf, wird Besorgnis laut. Als Indikator gilt insbesondere die Jugendkriminalität. Dieser Indikator dient als Gradmesser von Grundbefindlichkeit und Lage der Jugend selbst und als Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse. (vgl. Rabe 1984, S.53)

    2.    Definition:
    Jugendkriminalität ist eine ganz natürliche Begleiterscheinung gleich welcher Gesellschaftsschicht. Dazu kommen Eigenschaften wie Angebertum, Fantasie, Waghalsigkeit, Starrsinn, Abenteuerlust, leichte Verführbarkeit usw. Dies sind Kennzeichen des Übergangs, der Anpassung an die Realität. (vgl. Furtmüller 2009, S.9)

    3.    Definition:
    Wenn der Jugendliche in erhöhtem Maße Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, spricht man von dem Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse (Offenbarungsfunktion). Eine umfangreiche Jugendkriminalität deutet daher auf ein wertdünnes Klima und ein Nichtgenügen kultureller und sozialer Maßstäbe und Kontrollen hin. Gekennzeichnet ist auch die Art der Delikte. Der Wunsch nach materiellem Wohlstand lässt die Jugend kriminell werden, um so mehr spricht man bei dieser Jugendkriminalität von einer Bereicherungskriminalität. (vgl. Hellmer 1975, S.3)

    4.    Definition:
    Entscheidend für das Fehlverhalten des Jugendlichen ist, dass die verinnerlichten Ziele der Mittelklasse mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten des Jugendlichen nicht erreichbar sind. Sozial und kulturell akzeptierte Ziele sind mit den zur Verfügung stehenden kulturell erlaubten Mitteln des Jugendlichen nicht zu verwirklichen. Es entwickelt sich das Gefühl des Versagens. Um diesen Versagensdruck zu mildern, reagieren die Jugendlichen mit Bandenbildung und einer ausdrücklichen und vollständigen Ablehnung der Maßstäbe der Mittelklasse und der Bejahung ihres genauen Gegenteils. (vgl. Breland 1975, S.52)

    5.    Definition:
    Lange Zeit hindurch hat man es für erwiesen erachtet, dass die Hauptursache der Jugendkriminalität ein geistiger Defekt und insbesondere Schwachsinn seien. Danach ist offenbar geworden, dass ein mangelhaft entwickelter Intellekt unter den entscheidenden Wesenszügen der Kriminelle nicht vertreten ist. (vgl. Glueck 1972, S.110)

    Literatur
    Breland, M. (1975). Lernen und Verlernen von Kriminalität. Opladen: Westdeutscher Verlag.
    Glueck, S. (1972). Jugendliche Rechtsbrecher. Cambridge (USA): Ferdinand Enke Verlag Stuttgart.
    Furtmüller, M. (2009). Jugendkriminalität: Die Jugendgerichtshilfe. Dissertation. Linz: JKU Linz.
    Hellmer, J. (1975). Jugendkriminalität. Neuwied: Luchterhand.
    Lohaus, Arnold, Vierhaus, Marc &  Maass, Asja (2010). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters. Berlin: Springer Verlag.
    Rabe, H. (1984). Jugend. Beiträge zum Verständnis und zur Bewertung des Jugendproblems. Konstanz: Universitätsverlag Konstanz GmbH.


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    2 Gedanken zu „Jugendkriminalität“

    1. Marten Krause

      Ich brauche ein Refeart über Jugendkriminalität! Können sie mir eins schicken

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert