Flashbulb memories (Blitzlichterinnerungen) sind detailgenaue lebhafte Erinnerungen an Weltereignisse wie etwa die Ermordung Kennedys oder die Anschläge auf das World Trade Center, also Erinnerungen an dramatische Geschehnisse, die emotional bewegt haben. Erinnert werden langfristig sehr viele Umstände und Details von persönlichen dramatischen Ereignissen, die eine Person mit dem Ereignis verbindet.
Vor allem Erinnerungen an persönliche Ereignisse fallen darunter, dabei speichert das Gehirn erste Male besonders sicher ab, sodass man sich äußerst gut an den ersten Kuss, an den Inhalt des ersten Vorstellungsgesprächs oder an den ersten Sieg in einem Tennisspiel erinnern kann. Das Gleiche gilt für Schockerlebnisse, die das eigene Leben oder das Leben nahestehender Menschen durcheinandergebracht haben. Am schwierigsten ist es, wenn man sich von solchen Blitzlichterinnerungen zu lösen versucht und diese unter allen Umständen loswerden möchte. Will man etwa den ersten Liebeskummer vergessen, versucht man in der Regel an etwas anderes zu denken, doch das funktioniert natürlich nicht, denn dann überprüft das Unterbewusstsein, ob man wirklich nicht an dieses Ereignis denkt, an das man partout nicht denken will. Es geht psychologisch betrachtet intern darum zu prüfen, ob der Mechanismus der Verdrängung Erfolg hat oder nicht.
Bei Gerichtsverfahren sind Erinnerungen von Zeugen einer Straftat oft nur von sehr kurzer Dauer und meist sehr emotionsbeladen. Aufgrund der dramatischen Charakteristik solcher Situationenen passiert es häufig, dass die Erinnerungen an durch verbale Informationen etwa bei Befragungenverfälscht werden. Der Vorgang des Erinnerns ist bekanntlich ein konstruktiver Prozess, bei dem Erinnerungsbruchstücke aus dem Gedächtnis verarbeitet werden und um eine vollständige Geschichte zu entwickeln. Je öfter man eine selbst erlebte Geschichte erzählt, umso mehr verändern sich die Erinnerungen an frühere Ereignisse und fast jede Begebenheit wird in unserem Gedächtnis nachträglich verfälscht. So entstehen verzerrte Erinnerungen in Bezug auf Faktoren wie Zeit, Ort, Personen oder Umstände. Diese verfälschten Erinnerungen sind unter dem Begriff False Memories bekannt. Beim Sleeper Effect hingegen verblassen Zweifel gegenüber der Glaubwürdigkeit von Quellen nach einiger Zeit und es kann entgegen anfänglicher Skepsis zur Akzeptanz kommen.