C-taktile Fasern (CT-Fasern) sind eine spezielle Art von Nervenzellen in der Haut, die für die Verarbeitung taktiler Reize von Bedeutung sind, wobei sie auf sanfte, langsame Berührungen reagieren und in der Lage sind, Informationen über angenehme, gutartige Berührungen zu vermitteln.
Die a-taktilen Nervenfasern liegen oberflächlich in der Haut und nehmen Kontakt-Berührungsreize wie z.B. Schmerz, Druck, Vibration, Temperatur wahr, während die c- taktilen Nervenfasern tiefer unter der Haut liegen und Teil des emotionalen Berührungssystems sind Die meisten befinden sich in den Fingerkuppen und am Rücken. Diese sind mit Hirnarealen verbunden, die entscheiden, ob man die Berührung als angenehm empfindet oder nicht.
C-taktile Fasern leiten nämlich den Berührungsreiz an mehrere Hirnregionen weiter, wobei insbesondere der Hippocampus aktiviert wird. sodass Botenstoffe freigesetztwerden, einerseits Oxytocin und Dopamin. Der Blutdruck sinkt, Herzschlag und Atemfrequenz verlangsamen sich und auch das Immunsystem wird nach intensiven Berührungen stabilisiert. sodass entzündungshemmende Prozesse beschleunigt werden.
C-taktile Fasern spielen daher eine wichtige Rolle für das emotionale und soziale Wohlbefinden des Menschen, da sie insbesondere bei der Wahrnehmung von Berührungen durch andere Menschen und an der Förderung von Bindung und sozialer Interaktion beteiligt sind. Es wurde in zahlreichen Untersuchungen gezeigt, dass sie sowohl physische als auch emotionale Effekte auf den Menschen haben, indem sie etwa das Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen verstärken.
Die C-taktile Fasern werden häufig durch langsame, sanfte Berührungen aktiviert, die vor allem in der Interaktion zwischen vertrauten Personen (z.B. bei einer Umarmung oder Streicheln) eine Rolle spielen. Die C-taktile Fasern sind Teil des affektiven Tastsinns und werden oft mit positiven Gefühlen und emotionaler Bindung assoziiert. In der Forschung wurde auch gezeigt, dass diese Fasern eine zentrale Rolle in der Schmerzwahrnehmung und der Modulation von emotionalem Stress spielen können.
Literatur
Löken, L. S., Wessberg, J., Morrison, I., McGlone, F. & Olausson, H. (2009). Coding of pleasant touch by unmyelinated afferents in humans. Nature Neuroscience, 12, 547-548.
McGlone, F., Wessberg, J. & Olausson, H. (2014). Discriminative and affective touch: Sensing and feeling. Neuron, 82, 737-755.
Olausson, H., Wessberg, J., Morrison, I., McGlone, F. & Vallbo, Å. (2010). The neurophysiology of unmyelinated tactile afferents. Neuroscientist, 16, 275-285.
Vallbo, Å. (2009). C-tactile afferents: the skin’s emotional touch receptors. Journal of Physiology, 587, 5301-5302.