Das Phänomen, einem Menschen lediglich anhand seines Vornamens zu beurteilen, wird in der Psychologie als Bob-Kirk-Effekt bezeichnet. Dieser Begriff wurde geprägt, da eine Studie aufgezeigt hatte, dass die bloße Wahrnehmung des Vornamens einer Person ausreicht, um sich eine Meinung über deren Charakter zu bilden. In einer vor einigen Jahren durchgeführten Studie konnte nachgewiesen werden, dass die Bezeichnung „München“ mit bestimmten Eigenschaften assoziiert wird. Dabei werden Laute wie „m“, „l“, „b“, „n“ und „g“ mit positiven Eigenschaften wie Sanftheit und Wohlbefinden assoziiert, während die Laute „p“, „k“ und „t“ mit negativen Assoziationen wie Stärke und Einschüchterung verbunden werden (Maluma-Takete-Effekt).
Im Rahmen einer weiteren Untersuchung wurden über 100 Studierende gebeten, die Namen Bob, Kirk, Molly und Kate Personen zuzuordnen. Im Rahmen der Studie wurden den Probanden und Probandinnen verschiedene Comicfiguren ausgehändigt. Die zu untersuchenden Namen wurden dabei in Form von Comicfiguren präsentiert, die entweder weich, rundlich, hart oder drahtig gestaltet waren. Es konnte festgestellt werden, dass 70 Prozent der Studierenden die Namen Bob und Molly mit den rundlichen Comicfiguren assoziierten, während die Namen Kirk und Kate den drahtigen Figuren zugeordnet wurden. Im Rahmen der Studie wurde nicht nur die Optik der Namen bewertet, sondern auch Charaktereigenschaften, die mit den Namen assoziiert werden. Dabei wurden die Namen Bob, Molly sowie Julia und Dan als lustig, sympathisch und gemütlich beschrieben. Kirk, Kate oder Patrick hingegen wurden eher aggressive, durchsetzungsstarke und dominante Charakterzüge zugewiesen.
Stangl, W. (2024, 8. September). Maluma-Takete-Effekt. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https:// lexikon.stangl.eu/32790/maluma-takete-effekt-bob-kirk.