Das Es (id) enthält in der Psychoanalyse nach Sigmund Freud ein Reservoir unbewusster Energie, deren Streben auf die Erfüllung grundlegender sexueller und aggressiver Triebe gerichtet ist. Das Es handelt nach dem Lustprinzip und verlangt sofortige Befriedigung.
Das Es in Freuds Strukturmodell hat zwei Aspekte: Es ist vorerst das Insgesamt von allem natürlich Gegebenen wie Konstitution, Vererbung, Geschlechtszugehörigkeit, Triebe und archaische Bilder (bei Jung als Archetypen bezeichnet). Sodann ist es das Auffangbecken von allem Verdrängten, das weiterhin aus dem Es heraus wirkt und psychisches Geschehen beeinflusst. Das Es ist einem Hexenkessel vergleichbar: einem Konglomerat von Triebregungen, Anlagen, Wünschen, Gefühlen, Strebungen ohne Logik, ohne Moral, ohne Sinn für Ordnung und Mass, ohne Rücksicht sogar auf die Selbsterhaltung, einzig dem Bestreben nach Lustgewinn und Unlustvermeidung verpflichtet. Freud stellt sich vor, dass der Mensch bei der Geburt ganz Es ist und dass sich die beiden Ich-Instanzen erst im Laufe der Entwicklung herausbilden.
Quelle
Brühlmeier, Arthur (2011). Die Psychoanalyse Sigmund Freuds.
WWW: http://www.bruehlmeier.info/freud.htm (11-11-01)