Nahtransfereffekte oder lateraler Transfer treten dann auf, wenn andere Fähigkeiten, die eng mit im Gedächtnistraining geübten Eigenschaften zusammenhängen, ebenfalls eine positive Entwicklung zeigen. Wenn etwa das Einprägen von Zahlenreihen geübt wurde, zeigt sich danach auch eine gesteigerte Leistung, wenn es z. B. um das Erinnern von Wörtern geht.
Gedächtnistraining allein führt also nicht zu einem allgemein besseren Denkvermögen, d. h., die Transfereffekte, also die Auswirkungen des Trainings auf andere Hirnareale und Fähigkeiten, sind äußerst unterschiedlich. Gagné verstand unter lateralem Transfer die konkrete Anwendung einer erlernten und geübten Fertigkeit auf ähnliche Situationen des gleichen Komplexitätsniveaus, während er als vertikalen Transfer (auch Ferntransfereffekt) die Übertragung bzw. das Anwenden von gelernten einfachen Fähigkeiten auf das Erlernen höherer, komplexerer Fähigkeiten bezeichnet hat.
Literatur
Stangl, W. (2019). Transfer beim Lernen – Lerntransfer. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: https://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/LERNEN/Lerntransfer.shtml (2019-01-19)