Akkulturation ist die wechselseitige Beeinflussung oder einseitige Angleichung verschiedener Kulturen, wobei auch das Hineinwachsen eines Menschen in ihre kulturelle Umwelt meist als Akkulturation bezeichnet wird. Akkulturation bezeichnet den Wandel ursprünglicher kultureller, durch Enkulturation entstandener Entwicklungsmuster infolge dauerhafter Kontakte mit neuen kulturellen Gruppen. Akkulturation kann als sekundäre Enkulturation verstanden werden.
1. Definition
„Prozeß, bei dem ein Individuum, eine Gruppe oder ein Volk sich der in der Umgebung vorfindbaren Kultur anpaßt. Bezieht sich dieser Anpassungsprozeß auf eine Gruppe oder ein Volk, so spricht man im wesentlichen von A; bezieht er sich auf ein Individuum, verwendet man die Bez. → Enkulturation (Brunner & Zeltner, 1980, S. 12).
2. Definition
In der Völkerkunde (= Ethnologie) versteht man unter Acculturation einen Kulturwandel, der durch die wechselseitige Beeinflussung verschiedener Kulturgruppen entsteht. Wenn sich nur eine Völkergruppe kulturell angleicht (z.B. an den Eroberer) bezeichnet man dies als Assimilation (vgl. Köck & Ott, 1994, S.11).
3. Definition
Im psychologischen Wörterbuch ist Akkulturation als Hineinwachsen in eine kulturelle Gemeinschaft definiert. Ebenso wird damit die Anpassung an fremde Milieus (z.B. andere Länder, andere soziale Klassen u. dgl.) bezeichnet (vgl. Dorsch, 1976, S. 15).
4. Definition
Das Lexikon Psychologie beschreibt Akkulturation als einen Vorgang, durch den sich ein Individuum die notwendigen Fähigkeiten für sein gesellschaftliches Leben aneignet. Es wird außerdem erwähnt, dass der Begriff vom Lateinischen abstammt und am Ende der Definition auf das Wort „Sozialisation“ verwiesen (vgl. Hauptmann & Kramer, 1995, S. 14).
5. Definition
Unter Akkulturation bezeichnet man entweder einen Prozess, indem Einzelpersonen oder ganze Gruppen (Sozialisation) fremde geistige oder materielle Kulturgüter übernehmen oder sich an fremde Milieus anpassen (vgl. Drosdowski, 1990, S. 40).
Literatur
Brunner, R. & Zeltner, W. (1980). Lexikon zur Pädagogischen Psychologie und Schulpädagogik. München, Basel: Ernst Reinardt Verlag.
Köck, P. & Ott, H. (1994). Wörterbuch für Erziehung und Unterricht. Donauwörth: Verlag Ludwig Auer.
Dorsch, F. (1976). Psychologisches Wörterbuch. Bern: Verlag Hans-Huber.
Hauptmann, G. & Kramer, M. (1995). Bertelsmann Lexikon Psychologie. Gütersloh: Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH.
Drosdowski, G. (1990). Duden Fremdwörterbuch. Mannheim; Wien; Zürich: Dudenverlag.
Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.) (2008). Entwicklungspsychologie. Weinheim: Beltz PVU.