Der Sadomasochismus ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher sexueller Neigungen und Vorlieben, die Macht, Unterordnung, Erniedrigung, Schmerz und Hingabe zum Thema haben. Die Beteiligten nehmen freiwillig die jeweilige Rolle ein, viele fühlen sich in beiden Rollen wohl. Sadomasochismus bezeichnet demnach jene Spielart sexueller Präferenzen, der durch eine Kombination von Sadismus und Masochismus charakterisiert ist, wobei der Sadismus die sexuelle Befriedigung durch das Zufügen von Schmerzen oder das Erniedrigen von anderen beschreibt, während es beim Masochismus zu einer sexuellen Befriedigung durch das Empfinden von Schmerz oder Misshandlungen kommt.
Der Sadomasochismus ist also dadurch gekennzeichnet, dass eine Person sowohl Schmerzen und Erniedrigungen verursachen sowie selbst empfangen möchte. Beide Varianten lösen eine sexuelle Erregung und Befriedigung aus. Hierbei kann ein Pol überwiegen oder beide Formen werden gleichberechtigt ausgelebt. Geringe Ausprägungen finden sich auch in der als normal definierten Sexualität, weshalb nur dann von einer echten Neigung nur gesprochen werden kann, wenn diese beiden Formen die einzige Möglichkeit der Erregung und der Befriedigung für die Betroffenen darstellen. Das Bedürfnis nach vollständiger Macht oder Ohnmacht im Sadomasochismus drückt psychologisch betrachtet häufig einen Mangel an Vertrauen in wechselseitig bestätigende menschliche Beziehungen aus (Rivalität, Urvertrauen).