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Anankasmus

    Der Anankasmus ist ein Begriff aus der Psychologie und bezeichnet die Tendenz eines Menschen, sich zwanghaft zu verhalten bzw. zwanghaft Gedanken zu verfolgen. Arbeit und Erfolg werden von Betroffenen oft über eigenes Vergnügen oder soziale Beziehungen gestellt, wobei sie versuchen, sich dafür auch noch logisch und rational zu rechtfertigen. Häufig gibt es eine perfektionistische Beschäftigung mit Details, Strukturen und Regeln, so dass die eigentliche Aktivität oftmals in den Hintergrund tritt. Dadurch kann in vielen Fällen die Aufgabenerfüllung mitunter scheitern, denn Betroffene neigen dazu, sich zu viele Aufgaben vorzunehmen und diese dann jeweils in Perfektion umzusetzen. Die Betroffenen leben in einem ständigen Bedürfnis nach Kontrolle, wodurch häufig keine Prioritäten gesetzt werden und unwichtigen Aufgaben unverhältnismäßig viel Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Angst vor Fehlern behindert zusätzlich die Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen.

    Das Verhalten der Betroffenen ist typisch für manche zwangsneurotische Problematiken, die sie während ihres Lebens erworben haben und die in der Regel gut mit psychotherapeutischen Verfahren, insbesondere der Verhaltentherapie, behandelt werden können. Die Probleme der Zwangsgestören sind meist aus ihrem Lebenslauf ableitbar, sodass die Ursache bei der Behandlung in der individuellen Biografie gesucht wird. In einer Therapie geht es nicht um eine völlige Blockierung des zwanghaften Verhaltens, sondern es wird nur eine Veränderung jener problematischen Verhaltensweisen angestrebt, die im Lebensvollzug der Betroffenen störend sind.

    Literatur

    Althaus, D., Niedermeier, N. & Niescken, S. (2008). Zwangsstörungen: Wenn die Sucht nach Sicherheit zur Krankheit wird. München: Beck.


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