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Konstruktvalidität

    Konstruktvalidität ist einzentrales  Gütekriterium psychologischer Tests. Konstruktvalidität liegt dann vor, wenn Messungen das erfassen, was sie erfassen sollen (wird ein Konstrukt nur aus hoher Korrelation erschlossen, dann Konstruktvalidität=Reliabilität). Werden aus einem Konstrukt Hypothesen abgeleitet, dann bedeutet eine hohe Konstruktvalidität die gute empirische Bestätigung dieser Hypothesen. Eine geringe Konstruktvalidität spricht nicht unbedingt gegen die Messung, sie kann auch gegen das Konstrukt an sich sprechen. Diese Form der Validität setzt also gesichertes Wissen um das Konstrukt voraus, also Kenntnis der zugehörigen Theorien und der einschlägigen Befunde. Für die Validität eines Aggressivitätstests kann es z. B. sprechen, wenn Männer höhere Werte erzielen als Frauen und wenn junge Männer (etwa 20jährige) höhere Werte aufweisen als ältere (etwa 40jährige); denn im allgemeinen sind Aggressivitäten in unserem Kulturbereich bei jungen Männern deutlich ausgeprägter als bei Frauen und älteren Männern (nachweisbar in den Kriminalstatistiken). Die Ergebnisse einer Testkonstruktion müssen letztlich also mit dem Gesamtwissen zum Konstrukt übereinstimmen.

    Die Konstruktvalidität ist jener Aspekt der Validität, der sich auf die vertiefende psychologische Analyse eines Testverfahrens bezieht. So kann zum Beispiel die Anwendung eines spezifischen Intelligenzkonzepts mit der Annahme bestimmter voneinander unabhängiger Komponenten der Intelligenz einhergehen, die sich dann in empirischen Studien unter Bezugnahme auf die Normierungsstichprobe statistisch untersuchen und im günstigen Fall nachweisen lassen.

    Als ein besonderes Verfahren zur Bestimmung der Konstruktvalidität gilt die Faktorenanalyse: Mit Hilfe aufwändiger Rechenverfahren wird ermittelt, welche Testaufgaben „zusammengehören“, also in etwa das gleiche erfassen. Es bilden sich gleichsam Klumpen von Testaufgaben. Gewöhnlich ist es nicht einmal sonderlich schwer, solche Klumpen (Faktoren) zu interpretieren; man sieht z. B., dass unter vielen (Intelligenz-)Aufgaben jene, die den Umgang mit Zahlen verlangen, einen besonderen Faktor bilden; sie werden künftighin als „zahlengebundenes Denken“ in einem Teiltest zusammengefasst. Faktorenanalysen werden einerseits vom theoretischen Vorwissen der Forscher gesteuert; andererseits wird dieses durch die empirisch ermittelten Faktoren ergänzt oder gar korrigiert. Gerade auch beim Einsatz von Computern müssen viele subjektive Entscheidungen getroffen werden, denn es stehen z. B. viele Varianten von Faktorenanalysen zur Verfügung.

    Quelle
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/FORSCHUNGSMETHODEN/Guetekriterien.shtml (02-09-17)


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