Signifikanzprüfung

Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein

Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht unterschreiben will.
Anatole France

Als Signifikanzprüfung oder Signifikanztest bezeichnet man in der Psychologie ein statistisches Verfahren, um festzustellen, ob bedeutsame Unterschiede zwischen zwei Versuchsgruppen bestehen, oder ob ein Zusammenhang signifikant vom Zufall abweicht.

Dabei wird dann ein Ergebnis als statistisch signifikant bezeichnet, wenn die Stichprobendaten so stark von einer vorher festgelegten Annahme (in der Regel die Nullhypothese) abweichen, dass diese Annahme nach einer vorher festgelegten Regel (Signifikanzniveau) verworfen wird. Wichtig: Ein signifikantes Ergebnis hängt aber in nicht geringem Ausmaß von der Größe der Stichproben ab, denn über die Stärke des Effektes, die Relevanz der Ergebnisse oder die Übertragbarkeit gibt das Ergebnis eines Signifikanztests keine Auskunft. Daher wird vor allem von Laien der Wahrscheinlichkeitswert, der die statistische Signifikanz beschreibt, häufig fehlinterpretiert und falsch verwendet.

Für einen Signifikanztest wird nach gängiger Praxis vor der Testdurchführung ein Signifikanzniveau festgelegt, das die Fehlerwahrscheinlichkeit 1. Art, also die Wahrscheinlichkeit, dass eine Nullhypothese (Hypothesis to be nullified – „Hypothese, die [anhand der Studiendaten] verworfen werden soll“ fälschlich verworfen wird, nach oben beschränkt. Die Fehlerwahrscheinlichkeit 1. Art wird auch als Irrtumswahrscheinlichkeit bezeichnet, das vorgegebene Signifikanzniveau dementsprechend auch zugelassene oder erlaubte Irrtumswahrscheinlichkeit genannt. Der Fehler 2. Art liegt vor, wenn die Nullhypothese nicht abgelehnt wird, obwohl sie falsch ist. Die Fehlerwahrscheinlichkeit 2. Art, also die Wahrscheinlichkeit einen Fehler 2. Art zu begehen, ist in der Regel umso größer, je kleiner das Signifikanzniveau ist. Zu Fragen nach der Stärke von Effekten, der Relevanz der Ergebnisse für eine bestimmte Fragestellung oder deren Übertragbarkeit auf andere Umstände gibt das Ergebnis eines Signifikanztests keine Auskunft.

Literatur

Bortz, J., & Schuster, C. (2010). Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler . Springer Medizin Verlag.
McClave, J. T., & Sincich, T. (2017). Statistics. Pearson Education.
Eid, M., Gollwitzer, M., & Schmitt, M. (2017). Statistik und Forschungsmethoden: Lehrbuch. Beltz Verlag.
Field, A. (2018). Discovering Statistics Using IBM SPSS Statistics (5th ed.). SAGE Publications.
Fisher, R. A. (1925). Statistical Methods for Research Workers. Oliver & Boyd.
Rasch, D., Guiard, V., & Pilz, J. (2016). Statistik: Eine verständliche Einführung. Springer Spektrum.

 


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