Zum Inhalt springen

Flashback

    Es gibt mehrere Begrifssverwendungen in der Psychologie:

    • Ein flashback ist ein durch Konditionierung bedingter Rauschzustand, wie er nach der Einnahme von Drogen stattfindet, ohne dass diese Einnahme aber erfolgte.
    • Physiologische bedingter rauschähnlicher Zustand, der nach Einnahme von LSD oder Cannabis erst mehrere Tage danach auftritt, und so stark werden kann, dass ärztlich Hilfe in Anspruch genommen werden muss.
    • Wiederholung eines traumatischen Geschehens, das für die betroffene Person nicht wie ein Erinnerungsbild, sondern als Wiederholung des traumatischen Geschehens, als Realerlebnis, erfahren wird.

    Ein Flashback ist also ein psychisches Phänomen, das durch einen Schlüsselreiz hervorgerufen wird, wobei der betroffene Mensch ein plötzliches, für gewöhnlich kraftvolles Wiedererleben eines vergangenen Erlebnisses oder früherer Gefühlszustände hat. Diese Erinnerungen können von jeder vorstellbaren Gefühlsart sein. Der Begriff wird vor allem dann benutzt, wenn die Erinnerung unwillkürlich auftaucht und/oder wenn sie so stark ist, dass die Person die Erfahrung wieder durchlebt, aber dabei unfähig ist, sie völlig als Erinnerung zu erkennen. Auch nach starkem Drogenkonsum treten Flashbacks häufig auf, da die Betroffenen für bestimmte Schlüsselreize, die sie mit einer ursprünglichen Situation verknüpfen, wie Geräusche, den Anblick, Gerüche oder Berührungen besonders empfänglich sind.

    Flashbacks treten auch häufig als Reaktion nach einem Trauma aus, wobei es manchmal zu einem Wechsel zwischen Intrusion und emotionaler Dumpfheit kommt, die in einer Art Schaukelbewegung zur Verarbeitung der traumatischen Erfahrung beitragen kann. Intrusionen oder Flashbacks sind dabei belastende und sich aufdrängende Erinnerungen und Eindrücke, meist in Form von sensorischen Wahrnehmungen (Bildern, Gerüchen, Tönen, Geschmack …). Die/der Betroffene erlebt es so, als wäre es im Hier und Jetzt und kann nichts dagegen tun, d.h., sie/er erlebt das Trauma sozusagen von Neuem. Wenn etwa Menschen an den Ort eines Geschehens, bei dem sie traumatisiert wurden, zurückkehren, werden sie also unvermittelt von sensorischen Reizen überflutet, d. h., sie sehen, riechen, hören wieder, wie es war, als sie z. B. attackiert worden waren oder wie ein Mensch vor ihren Augen verunglückte. Das Besondere an dieser Form der Erinnerung ist, dass sich die Menschen in dem Moment nicht wirklich bewusst sind, dass sie sich erinnern, denn sie haben kein Bewusstsein davon, dass alles nicht in dem aktuellen Moment stattfindet, sondern werden von einer Art sensorischer Überflutung überwältigt. Dabei erfolgt das Einschalten der erinnerten Sinnesinformationen innerhalb der ersten 100-200 Millisekunden nach Beginn des Erinnerns. Früher war man davon ausgegangen, dass es etwa 500 Millisekunden in Anspruch nimmt, doch dieses episodische Erinnern funktioniert offensichtlich, bevor es überhaupt zu höher geordneten Kontrollprozessen im Gehirn kommt. Dies wäre eine Erklärung für die Überflutung von Flashbacks, wie sie Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen erleben.

    Literatur & Quellen

    http://www.deutschlandradiokultur.de/das-episodische-gedaechtnis-wie-entstehen-flashbacks (16-12-07)
    http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/flashback/5025 (15-03-13)


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert