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Jaimais-vu

    Das Phänomen des Jaimais-vu (franz. „nie zuvor gesehen“) ist das Pendant zu Déjà-vu (franz. „schon zuvor gesehen“), bei dem bekanntlich der Eindruck erweckt wird, ein Ereignis exakt auf dieselbe Weise erlebt zu haben. Beim Jaimais-vu hingegen wird eine Person, ein Umstand oder ein Ort, obwohl eigentlich gut bekannt, als völlig fremd oder neu empfunden. Das Jamais-vu-Erlebnis ist nur eine temporäre Erscheinung und kann in einer nachfolgenden Reflexionsphase in der Regel bewusst eingeordnet werden. Das Erlebnis findet meist unter ähnlichen Umständen wie ein Déjà-vu-Erlebnis statt und ist von der gleichen emotionalen Irritation begleitet. Beim gesunden Menschen tritt es manchmal plötzlich oder während einer Erschöpfung auf.

    Ein Jamais-vu kann sowohl bei psychischen Störungen als auch bei normalen Gehirnfunktionen auftreten und ist eng mit den Phänomenen Déjà-vu und Derealisation verwandt. Die Ursachen von Jamais-vu-Erlebnissen sind noch unklar, aber es gibt mehrere Theorien, die sie erklären könnten, nämlich dass es sich um eine Störung im Gehirn bei der Verarbeitung von Gedächtnisinhalten handelt, die dazu führt, dass eine vertraute Situation nicht mehr richtig verknüpft wird und somit als fremd wahrgenommen wird. Ein anderer Ansatz vermutet, dass das Phänomen durch eine kurzzeitige Beeinträchtigung des Aufmerksamkeitsprozesses verursacht wird, denn während normalerweise eine hohe Aufmerksamkeit dazu beiträgt, dass man eine Situation als vertraut empfindet, kann eine geringe Aufmerksamkeit dazu führen, dass die die Situation als fremd wahrgenommen wird.

    Als Begleiterscheinung von Neurosen, Psychosen oder Hirnerkrankungen, vor allem des Temporallappens, können Jamais-vu-Erlebnisse gehäuft auftreten. Besonders gut kann man das an der monotonen Wiederholung eines Wortes erleben, das dann plötzlich sinnleer erscheint.


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