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Dissonanztheorie

    Die Dissonanztheorie ist klassische sozialpsychologische Theorie, die von der Grundannahme ausgeht, dass Menschen bestrebt sind, unangenehmen Zuständen der Spannung (Dissonanz) auszuweichen, die z.B. entsteht, wenn zwei Kognitionen (Überzeugungen, Gedankengänge, Meinungen, Werthaltungen, Einstellungen) im Widerspruch stehen oder wenn Kognitionen und tatsächliches Handeln unvereinbar ist.

    Aus Sicht der Dissonanztheorie strebt jeder Mensch danach, Gleichgewicht und Widerspruchsfreiheit in seinem Glaubens- und Gedankensystem zu haben , sodass Menschen jegliches Verhalten und Entscheiden zu rechtfertigen versuchen und deshalb oft auch ihre Einstellungen ihrem Verhalten anpassen.

    Eine Möglichkeit zur Spannungsreduktion besteht etwa in der Änderung von Kognitionen oder in der Änderung von Kognition in Richtung Verhalten bzw. Änderung des Verhaltens in Richtung Kognition. So egibt sich etwa für Raucher, die mit dem Rauchen aufhören wollen, die erste Möglichkeit, den Gedanken, dass Rauchen ungesund ist, in Widerstreit zu dem Gedanken zu setzen, dass Rauchen nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich ist. Die aus diesem Widerspruch sich ergebende Dissonanz können Raucher einerseits dadurch reduzieren, indem sie die Bedeutung der dissonanten Kognition abwerten, also sich sagen, dass Gesundheit keinen so großen Wert darstellt, oder indem sie die dissonante Kognition ändern, und sich etwa vormachen, dass die gesundheitsschädigende Wirkung des Rauchens doch nicht eindeutig nachgewiesen ist.

    Nach Entscheidungen lassen sich Zweifel, ob man wirklich die richtige Wahl getroffen hat, verringern, indem man die Nachteile der nicht-gewählten Alternative und die Vorteile der gewählten Alternative in den Vordergurnd rückt.

    Diesen Mechanismus der Dissonanztheorie nutzen übrigens verschiedene Beeinflussungsmethoden, wie z.B. die Fuß-in-der-Tür-Technik.

    Neuste Untersuchungen zeigen, dass beim Erleben einer kognitiven Dissonanz im Gehirn der posteriore Teil des mediofrontalen Cortex und der dorsolaterale präfrontale Cortex eine zentrale Rolle spielen. In Experimenten entdeckte man eine Aktivierung dieser Regionen bei Probanden, die ihr Gegenüber auf Anweisung anlogen, obwohl sie eigentlich ehrliche Menschen waren.

    Literatur & Quellen

    http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/dissonanztheorie/3529 (15-03-04)


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