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Bruce-Effekt

    Der Bruce-Effekt ist eine bei Säugetieren auftretende Form der vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft bei Kontakt des Weibchens mit einem fremden Männchen, wobei dieser Effekt bisher bei einigen Nagetierarten wie der Hausmaus bekannt ist. Der Bruce-Effekt (auch Pregnancy-Block-Effekt) wird vermutlich durch einen olfaktorischen Stimulus ausgelöst. Diese Schwangerschafts-Blockierung ist besonders wirksam, wenn ein unbekanntes Männchen zum trächtigen Weibchen gebracht wird, wobei der Effekt nur in den ersten drei Tagen der Schwangerschaft zu beobachten ist. Da es für diesen Effekt kaum Nachweise bei freilebenden Tieren gibt, wird vermutet, dass es sich dabei um ein nur unter Laborbedingungen auftretendes Artefakt handelt. Allerdings berichten im Februar 2012 Forscher der University of Michigan, dass bei Blutbrustpavianen 80% der Schwangerschaften innerhalb einer Woche abgebrochen werden, wenn ein neues dominantes Männchen in ihre Gruppe kommt. Die Herden der Blutbrustpaviane werden in der Regel von einem Weibchen geleitet, haben aber auch ein hervorgehobenes Männchen. Mit der Abtreibung wollen die Weibchen offensichtlich verhindern, dass das neue Männchen den Nachwuchs tötet, der nicht von ihm gezeugt worden ist. Weiterhin legen Daten zu den Geburtenintervallen der Weibchen nahe, dass ein solcher Schwangerschaftsabbruch insgesamt den Fortpflanzungserfolg eines Weibchens erhöhen kann, da dessen Nachkommen sonst infantizidgefährdet wären. Vermutlich kann der Bruce-Effekt als eine erfolgreiche Anpassungsstrategie der Weibchen betrachtet werden, denn sie maximieren damit ihre Kinderzahl in einer sich ständig wandelnden Population.

    Quelle
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bruce-Effekt


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