Double-bind ist eine verwirrende und unter Umständen krankmachende Form von Kommunikations, wobei die dabei gesendete Botschaft zweideutig ist, ohne dass diese Zweideutigkeit bewusst erkannt werden kann, also wenn etwa in einer Botschaft etwa Inhalts- und Beziehungsaspekte nicht übereinstimmen.
Diese im Extremfall schizophrenogene Situation ist etwa dann gegeben, wenn eine Mutter verbal Liebe von ihrem Kind verlangt, im Verhalten und im Ausdruck jedoch zu verstehen gibt, dass sie die Liebesbezeigungen des Kindes ablehnt. Sie wird beispielsweise bei Umarmungen, die sie zuvor als erwünscht signalisiert hat, steif wie ein Stock und kommuniziert dadurch: „ich will deine Liebe nicht“. Das Kind lebt somit in einer Doppelbindung (double-bind): Es soll die Mutter lieben, darf das aber nicht. Kinder kommen in besonders starke Konflikte mit solchen zweideutigen Botschaften, da sie einerseits von ihren Eltern abhängig sind und sich immer richtig verhalten wollen, um die Zuwendung nicht zu verlieren, jedoch gleichzeitig noch nicht über die Situation sprechen oder sie verlassen können. Das gelingt meist erst im Zuge der Pubertät, wobei das oft zu Konflikten führt.
Diese Theorie des double-bind wurde von einer Gruppe um Gregory Bateson entwickelt.
Literatur
Bateson, G., Jackson, D. D., Haley, J. & Weakland, J. (1956). Towards a theory of schizophrenia. Behavioral Science, 1, 251–264.