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Repression

    Unter Repression versteht man in der Psychologie den Versuch, sich von störenden Gedanken oder Gefühlen durch Verdrängen zu befreien, wobei diese bewusst oder unbewusst erfolgen kann. Diese in der Psychoanalyse postulierten Zusammenhänge zwischen Verdrängung und Krankheiten konnten in zahlreichen Studien bestätigt werden. Das Unterdrücken unangenehmer Gefühle ist vermutlich ein allgemeiner Abwehrmechanismus, den jeder Mensch von Zeit zu Zeit nutzt, aber es gibt auch Menschen, in deren Persönlichkeit das Prinzip der Abwehr wesentlich stärker verankert ist.  Typische „Represser“ – also Menschen, die negative Gefühle generell unterdrücken, zeichnen sich dadurch aus, dass sie einerseits angeben, wenig Angst zu verspüren und sich andererseits sehr defensiv verhalten, also wenig risikofreudig sind und stets eine hohe Kontrolle über sich und die jeweilige Situation suchen. Represser sind aber auch weitaus ängstlicher als sie selbst glauben oder zugeben wollen, denn setzt man Represser psychischem Stress aus, so zeigen sie heftige körperliche Angstreaktionen, wie Schwitzen oder einen beschleunigten Puls, und reagieren im Vergleich zu „Nicht-Repressern“ generell stärker.
    An diesem Punkt setzt auch der Einfluss auf die körperliche Gesundheit ein, denn es besteht nach Studien ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Repression und einem erhöhten Blutdruck. Chronischer Bluthochdruck wiederum kann schwerwiegende Folgeerkrankungen wie koronare Herzerkrankungen, Nieren- oder Augenschäden verursachen. Für andere Erkrankungen wie Krebs lässt sich allerdings kein Zusammenhang zwischen der Unterdrückung von Emotionen und dem Risiko zu erkranken feststellen, sodass es die in diesem Zusammenhang oft postulierte Krebspersönlichkeit definitiv nicht gibt.
    Eine persönliche Veranlagung zur Repression bedeutet aber nicht, dass auftretende Krankheiten auch schwerer verlaufen als bei Nicht-Repressern, sondern auf Grund ihres hohen Kontrollbedürfnisses sind Represser in der Regel sehr diszipliniert und motivierter, ihren Lebensstil an eine Krankheit anzupassen, sodass sich die Nutzung dieser Ressourcen günstig auf einen Therapieerfolg auswirkt. Jedoch kann bei allen diesen Studien nicht eine eindeutige Kausalkette bestimmt werden, denn es bleibt unklar, ob die Verdrängung zu chronischen Krankheiten führt oder man diese verdrängt, weil man chronisch krank geworden ist.


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