Bei Zwangsgedanken handelt sich um sich stetig wiederholende, meist sinnfreie Gedanken, die den Betroffenen oft selbst widersinnig erscheinen, sich aber ihnen dennoch aufdrängen. Zwangsgedanken sind unerwünschte, wiederkehrende Gedanken, Bilder, Sorgen oder drängende Impulse, die immer wieder auftauchen und sich von der betroffenen Person nicht unterdrücken lassen. Ihre wiederkehrende, störende Art kann beispielsweise Gefühle von Angst, Zweifel oder Abscheu hervorrufen. Zu Zwangsgedanken gehört z. B. übermäßiges Sorgen und Grübeln um mögliche negative Folgen einer bestimmten Handlung oder sich extrem verantwortlich dafür fühlen, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Zwangsgedanken sind lähmend, zeitraubend und können das alltägliche Leben sehr stören.
Zwangsgedanken gibt es in unterschiedlichen Variationen, wobei neben magischen Zwangsgedanken es auch aggressive, sexuelle und religiöse Gedanken gibt. Bei vielen Zwangsgedanken handelt es sich um Vorstellungen, Ideen, Impulse und Gedanken, die eigentlich der Reduktion von Angstzuständen dienen sollen. Zwangsgedanken treten auch bei gesunden Menschen auf, wobei ein Krankheitswert erst dann gegeben ist, wenn die Gedanken in kurzen Abständen und in starker Ausprägung auftreten. Zwangsgedanken begleiten häufig auch weitere Erkrankungen wie die Schizophrenie. Magische Zwangsgedanken sind somit eine Form der Zwangsstörung, wobei dieses Phänomen in leichter Form vermutlich jeder Mensch kennt, denn das Muster gleicht der schwarzen Katze, die Unglück bringen wird, wenn sie von rechts über die Straße läuft. Was für Gesunde ein Spielchen mit dem Aberglauben ist, gerät bei Menschen mit solchen magischen Zwangsgedanken außer Kontrolle, wobei die Angst so übermächtig wird, dass die Betroffenen diesen Zwängen nachgehen müssen und ihnen ausgeliefert sind. Zwangsgedanken sind also Gedanken, die sich einem Menschen immer wieder aufdrängen, wobei es willentlich kaum möglich ist, diese zu beenden oder zu unterdrücken.
Warum und wie solche Zwangsgedanken entstehen, ist meist nicht eruierbar, wobei vermutlich mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Manche Experten vermuten eine genetische Veranlagung, zu der dann ein Auslöser hinzukommt, etwa ein einschneidendes Lebensereignis. Die meisten Betroffenen kommen erst viele Jahre nach dem Ausbruch der Erkrankung zu einer Behandlung, denn häufig wird diese nicht erkannt oder als Spinnerei, oft fälschlicherweise auch als Psychose oder Schizophrenie diagnostiziert. Magische Zwangsgedanken lassen sich am besten mit einer Verhaltenstherapie behandeln, in der die Betroffenen behutsam mit den Gedanken konfrontiert werden. Manchmal hilft zusätzlich die Einnahme von Medikamenten.
Klinische Definition
*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Zwangsgedanken sind wiederholt auftretende imperative, d. h., unbedingt zu befolgende, und unwillkürliche Ideen, Gedanken, Vorstellungen oder Handlungsaufforderungen, gegen die der Patient erfolglos versucht zu widerstehen, obwohl diese Gedanken sinnlos, unerwünscht und sogar abstoßend empfunden werden. Zwangshandlungen sind demnach Verhaltensweisen, die bei der Beobachtung als zielgerichtet erscheinen, wie Rituale ablaufen, stereotyp und regelmässig sind. Es soll dadurch eine als gefährlich angenommene Situation verhindert werden. Zwangsgedanken können von depressiven oder auch schizophrenen Störungen begleitet sein, diese können aber auch phobisch ablaufen. Ursachen sind multifaktoriell und sollten klinisch-psychiatrisch abgeklärt werden. Sie sind in der der Regel verschiedenen therapeutischen Maßnahmen zugänglich.
Literatur
Kasper, S. & Volz, H. P. (2008). Psychiatrie und Psychotherapie compact: Das gesamte Facharztwissen. Thieme.
https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/magische-zwangsgedanken-wenn-aberglaube-ausser-kontrolle-geraet-a-1263566.html (19-04-19)