primäre Sozialisation

1. Definition

Primäre Sozialisation beschreibt „den Prozess, in dessen Verlauf sich das Individuum das Wissen, die Fähigkeiten und Dispositionen aneignet, welche es ihm  möglich machen, als mehr oder minder erfolgreiches Mitglied an Gruppen und an der Gesellschaft teilzuhaben“ (vgl. Cook & Gumperz, 1976, S. 14).

2. Definition

Die primäre Sozialisation hängt eng mit der Entwicklungspsychologie zusammen, denn er Sozialisierungsvorgang lässt sich als (notwendige) Entwicklungsveränderung darstellen. Die Sozialisationsforscher gehen davon aus, dass das Verhalten der Eltern als Bedingung für das Verhalten des Kindes dient (vgl. Montada, 1995, S. 32-33).

3. Definition

Bei der primären Sozialisation werden während der gesamten Kindheit sämtliche Werte und Normen übernommen, welche wiederum zusammengefasst zum Interiorsationsprozess gehören. Die Eltern leben ein gewisses Muster vor und die Kinder eignen sich dieses an (vgl. Schenk-Danzinger, 1993, S.380).

4. Definition

Die „ Sozialisations- und Erziehungsfunktion, die für den einzelnen den Erwerb einer Fülle von Kompetenzen für übergeordnete Zwecke der Gemeinschaft mit sich bringt“, das heißt, dass kein Kind um diese primäre Sozialisation kommt, da jedes Kind durch das Verhaltensschema der Eltern beeinflusst wird und diese auch annimmt (vgl. Schneewind, 1991, S.56).

5. Definition

Ganz entscheidend für die primäre Sozialisation ist das Nachahmen. Das Kind guckt sich bei den Eltern oder älteren Kindern Verhaltensmuster ab und versucht, diese bei anderen Menschen in seinem Umfeld anzuwenden. Diesen Prozess nennt man dann soziales Lernen (vgl. Hassenstein, 1973, S. 56-57).

Literatur

Cook-Gumperz, J. (1976). Strategien sozialer Kontrolle in der Familie. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann.

Hassenstein, B. (1973). Verhaltensbiologie des Kindes. Zürich – München: R. Piper & Co. Verlag.

Montada. (1995). Entwicklungspsychologie. 3.,vollständig überarbeitete Auflage. Weinheim: Psychologie Verlags Union.

Schenk- Danzinger, L. (1993). Entwicklungspsychologie. 22., unveränderte Auflage. Wien: Österreichischer Bundesverlag.

Schneewind, K. (1991). Familienpsychologie. Stuttgart – Berlin – Köln: Kohlhammer.


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