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Aggressions-Frustrations-Theorie

    1. Definition

    Die Frustrations-Aggressions-Theorie ist nachhaltig von der Freudschen Auffassung, dass Aggression als Folge von Versagungen zu begreifen sei, beeinflusst. Dieser Ansatz behauptet dass Frustration stets Aggression zur Folge hat. Später betonte man aber vor allem die Lernprozesse die Aggression zu Grunde liegt. In komplexen kognitiven Prozessen, wird heute angenommen, bewertet das Individuum die Berechtigung der Frustration, ehe es handelt. Somit kann es das Stadium einfacher Reaktion verlassen (vgl. Meyers Lexikonverlag, 1989, S. 13 f).

    2. Definition
    Frustration: lat. Erlebnis der Enttäuschung und Zurücksetzung durch erzwungenen Verzicht oder Versagung von Befriedigung (Meyers Lexikonverlag, 1988, S. 235)
    Aggression: lat. [affekt bedingtes] Angriffsverhalten, feindselige Haltung eines Menschen (Psychologie) (Meyers Lexikonverlag, 1988, S. 20)

    3. Definition
    „Frustrations-Aggressions-Hypothese(BERKOWITZ 1989): Danach lösen aversive Ereignisse jeder Art unangenehme Gefühle aus und bewirken gleichzeitig Flucht und Aggressionstendenzen. Aversice Gefühle sind solche, die man lieber vermeiden würde. Dazu zählen nicht nur Frustrationen, sondern auch selbstwertmindernde Ereignisse, Misserfolge oder Beleidigungen. Aversive Situationen werden meist durch Flucht beendet, nur in etwa zehn Prozent mit Aggression. Wie jemand reagiert, hängt von seiner Lerngeschichte ab und davon wie er das Ereignis erklärt“ (Reutterer, 2007, S. 61).

    4. Definition
    Frustrierung bedeutet operational Belohnungsreduktion oder Belohnungsaufschub, also Nichtbekräftigung nach vorgängiger Bekräftigung. Abhängig von der Lerngeschichte und den Persönlichkeitsmerkmalen des Individuums werden verschiedene Verhaltensschemen gezeigt. Einerseits wird aggressive Verhaltensbereitschaft entwickelt oder auch Vermeidungsverhalten. Der Ausdruck von Aggression nach einer Frustration kann gar noch lustbetont sein und erlangt somit Existenzberechtigung. Man gliedert dies dann dem Begriff „instinktbetonte Verhalten“ unter (vgl. Rost, 1990, S. 223-225).

    5. Definition
    „Die Vermutung, dass Menschen am Modell auch Aggression und Gewalt erlernen, ist in zahlreichen Experimenten bestätigt worden. Sowohl sogenannte symbolische Modelle aus Filmen oder Büchern, als auch real anwesende Life-Modelle können ein Nachahmen bewirken. Bandura und seine Mitarbeiter beobachteten, wie Kinder nach dem Sehen aggressiver Filme nicht nur die gezeigten Verhaltensweisen nachahmten, sondern vermehrt auch solche Aggressionen zeigten, die gar nicht im Film zu sehen waren“ (Hobmair, 2002, S.175 f).

    Verwendete Literatur

    Hobmair, H. (2002). Pädagogik. Bildungsverlag: EINS-Stam.
    Meyers Lexikonredaktion, (1988). DUDEN. Lexikon von A – Z. Wien: Dudenverlag.
    Meyers Lexikonredaktion, (1989). SCHÜLERDUDEN. Die Pädagogik. Ein Sachlexikon zu Ausbildung, Schule und Erziehung. Wien: Dudenverlag.
    Reutterer, A. (2007). Erleben und Verhalten. Einführung in die Humanpsychologie. Wien: öbvhpt VerlagsgmbH.
    Rost, W. (1990). Emotionen. Elixiere des Lebens. München: Springer Verlag.

     


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