Die meisten Menschen bevorzugen individuelle Lernmethoden, um mit Stimuli und Informationen umzugehen, wobei oft die bevorzugten Sinneseindrücke hervorgehoben werden, so dass sich unterschiedliche Stile unterscheiden lassen (visueller, auditiver, kommunikativer oder kinästetischer Lerntyp, Lernen durch Praxis und Erfahrung usw.). Lernstile definieren sich demnach als intraindividuell relativ stabiler, zumeist situations- und aufgabenunspezifische Präferenzen (Dispositionen, Gewohnheiten) von Lernenden sowohl bei der Verarbeitung als auch in der sozialen Interaktion. Aus den unterschiedlichen Lernstilen versucht man, verschiedene Lerntypen abzuleiten, wobei eine genaue Unterscheidung zwischen Lernstil und Lerntyp schwerfällt, werden in die Definition des Begriffs Lernstil doch Persönlichkeitsmerkmale und individuelle Präferenzen der Lernenden einbezogen, während eine Beschreibung des Lernenden durch den Begriff Lerntyp auf die unterschiedliche Ausprägung bevorzugter Wahrnehmungskanäle wie auditiv, visuell, haptisch oder olfaktorisch abzielt.
Es wird davon ausgegangen, dass sich der individuelle Lernstil bzw. Lerntyp bereits innerhalb der ersten Lebensmonate während einer Prägungsphase entwickelt, doch gibt es noch andere Faktoren, die die Entwicklung des Lernstils bzw. Lerntyps beeinflussen, etwa der Lernstoff, die Umgebung, die individuellen Assoziationen, Gefühle, Gewohnheiten oder unterschiedliche Reaktionen des vegetativen Systems. Jedoch scheint ein einmal entwickelter Lernstil nur schwer wieder veränderbar zu sein, sodass den Lehrenden Konzepte und Hilfsmittel an die Hand gegeben werden, mit denen sie die Lernenden so früh wie möglich anleiten können, ihren eigenen individuellen Lernstil bzw. Lerntyp herauszufinden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: das Führen eines Lerntagebuchs, die Erstellung von Lernerbiographien, Fragebögen, Interviews, lautes Denken, Unterrichtsbeobachtungen oder Produktanalysen.
Siehe dazu Lernstrategien – Lerntypen – Lernstile.