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Erwachsenenbildung

    Der Begriff Erwachsenenbildung umfasst alle Wege und Mittel der Bildung und Erziehung, die nach der Zeit schulischer oder hochschulmäßiger Ausbildung zur Verfügung stehen. Aufgrund  technischer und gesellschaftlicher Neuerungen ist die ständige Weiterentwicklung der individuellen Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig. Da die traditionellen Ausbildungswege in der Regel keine lebenslang ausreichenden Qualifikationen mehr vermitteln, wird die Erwachsenenbildung immer wichtiger. Die Erwachsenenbildung gliedert sich in eine allgemeine Erwachsenenbildung und die berufliche Weiterbildung. Ziel der allgemeinen Erwachsenenbildung ist es, zur Auseinandersetzung mit den Folgen des wissenschaftlich-technischen und sozialen Wandels zu befähigen. Die Erwachsenenbildung soll dabei behilflich sein, Einsicht in das politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschehen, spezifische Kenntnisse und Kompetenzen auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung sowie allgemeine Fähigkeiten und Fertigkeiten (wie z. B. intellektuelle und kommunikative Kompetenzen) zu vermitteln, die ein sachkundiges, engagiertes und verantwortungsvolles Handeln in verschiedensten Lebensbereichen ermöglichen.
    Die berufliche Weiterbildung dient meist der Erreichung der Ziele von Unternehmern und Arbeitnehmern, wobei ihr Schwerpunkt meist  die Erhaltung bzw. Steigerung der wirtschaftlichen Produktivität und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ist. Aus betrieblicher Sicht wird die Weiterbildung meist auf den konkreten Bedarf des Unternehmens bzw. des einzelnen Mitarbeiters hin konzipiert.

    Wodurch unterscheidet sich das Lernen von Erwachsenen vom Lernen von Kindern?

    Seit einiger Zeit findet in der Erwachsenenbildung ein Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen statt, wobei das reflexive Lernen und die Kompetenzentwicklung einen immer größeren Stellenwert erhalten. Das Lernen von Erwachsenen unterscheidet sich auf verschiedene Weise vom Lernen von Kindern, etwa in folgenden Aspekten:

    • Motivation: Erwachsene haben in der Regel eine höhere intrinsische Motivation, um zu lernen, da sie das Gelernte auf ihr tägliches Leben anwenden und dadurch ihren Karriereweg verbessern können. Kinder hingegen lernen häufig aufgrund von äußeren Belohnungen oder Strafen. Erwachsene lernen in der Regel aus einem bestimmten Grund oder Ziel heraus, während Kinder oft einfach aus Neugierde und Spieltrieb lernen.
    • Erfahrung: Erwachsene haben in der Regel mehr Erfahrungen als Kinder und können das Gelernte auf frühere Erfahrungen und Kenntnisse aufbauen. Kinder hingegen müssen oft grundlegende Kenntnisse erwerben, bevor sie komplexe Themen lernen können, besitzen aber oft mehr Anpassungsfähigkeit.
    • Lernstil: Erwachsene haben in der Regel einen klareren Lernstil und eine Vorstellung davon, wie sie am besten lernen. Kinder hingegen müssen ihren Lernstil noch entwickeln und herausfinden, wie sie am besten lernen. Erwachsene haben oft einen bevorzugten Lernstil (z.B. visuell, auditiv oder kinästhetisch), während Kinder noch flexibler sind und verschiedene Lernstile ausprobieren können.
    • Gedächtnis: Das Gedächtnis von Erwachsenen ist in der Regel besser entwickelt als das von Kindern. Erwachsene können daher oft schneller und effektiver lernen und Informationen besser behalten.
    • Lernumgebung: Erwachsene können in verschiedenen Lernumgebungen lernen, während Kinder in der Regel in einer Schulumgebung lernen müssen. Erwachsene bevorzugen oft eine ruhigere und strukturierte Lernumgebung, während Kinder oft in einer spielerischen und interaktiven Umgebung lernen möchten.
    • Verantwortung: Erwachsene haben oft mehr Verantwortung und Verpflichtungen als Kinder, was das Lernen beeinflussen kann. Zum Beispiel haben sie möglicherweise weniger Zeit für das Lernen oder müssen das Lernen mit anderen Aufgaben und Verpflichtungen vereinbaren.
    • Selbstreguliertes Lernen: Erwachsene können in der Regel besser selbstreguliert lernen, indem sie ihre Lernziele, ihre Fortschritte und ihre Strategien für das Lernen kontrollieren und anpassen können. Kinder hingegen müssen oft von Erwachsenen angeleitet werden, um zu lernen, wie sie ihre Lernprozesse selbst regulieren können.
    • Lerntempo: Erwachsene können in der Regel schneller lernen als Kinder, da sie eine höhere Verarbeitungskapazität und ein größeres Arbeitsgedächtnis haben. Kinder hingegen müssen oft langsamer lernen, um Informationen besser zu verstehen und zu verarbeiten.

    Verschiedene neuere Lern- und Bildungstheorien befassen sich daher auf der einen Seite mit diesen anderen Grundlagen des Lernens und beschreiben auf der anderen Seite, wie sich etwa Reflexion auf die Bildung von Erwachsenen auswirken kann.

    Literatur

    Stangl, W. (2012, 9. März). Wodurch unterscheidet sich das Lernen von Erwachsenen vom Lernen von Kindern? News zum Thema Lernen.
    https://news.lerntipp.at/wodurch-unterscheidet-sich-das-lernen-von-erwachsenen-vom-lernen-von-kindern/.


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