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Hodophobie

    Hodophobie oder Reiseangst ist eine irrationale und übertriebene Angst vor dem Reisen oder der Fortbewegung, eine spezifische Phobie, die Menschen daran hindern kann, sich fortzubewegen, sei es durch Fliegen, Autofahren, Gehen oder andere Fortbewegungsarten, und die das tägliche Leben stark beeinträchtigen und zu erheblichem Stress führen kann. Bei der Hodophobie handelt es sich in der Regel um eine sehr intensive und oft lang anhaltende Angst, die schon bei dem Gedanken an das Reisen oder während des Reisens selbst auftritt. Symptome der Hodophobie sind starke Angst und Panikgefühle beim Gedanken an Reisen oder während der Reise, die Vermeidung von Reisen oder Situationen, die mit Reisen verbunden sind, körperliche Symptome wie Schwitzen, Zittern, Übelkeit, Herzklopfen und Atemnot, aber auch Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten treten häufig auf. Letztlich kann diese zu depressiven Verstimmungen und sozialer Isolation führen.

    Die Ursachen der Hodophobie liegen meist in der Angst, das vertraute und sichere Zuhause zu verlassen, wobei die Angst vor Veränderung eine natürliche Reaktion auf neue Situationen ist und vermutlich auf ein evolutionäres Sicherheitsbedürfnis zurückgeht. Reiseangst kann verschiedene Formen annehmen, da sie oft mit anderen Ängsten – wie z.B. einer sozialen Phobie – verbunden ist, die nicht direkt mit dem Reisen in Verbindung stehen: Manche Menschen fühlen sich schon bei dem Gedanken unwohl, sich in einem fremden Land nicht verständigen zu können, während andere Angst vor Ablehnung haben und befürchten, sich in einer neuen, unbekannten Umgebung falsch zu verhalten. Auch die Angst, sich in einem fremden Land mit unbekannten Keimen oder Viren zu infizieren, spielt eine Rolle. Viele befürchten, in einer fremden Umgebung eine Panikattacke zu erleiden und nicht schnell genug Hilfe zu bekommen. Reiseangst geht oft auch mit Flugangst einher, da Fliegen mit Reisen assoziiert wird und die Angst vor Kontrollverlust dahinter steht. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Hodophobie zu erkranken, ist erhöht, wenn Familienmitglieder an einer Phobie oder Angststörung leiden.

    Bei der Behandlung von Hodophobie helfen die üblichen Methoden der Psychologie bei Ängsten:

    • Psychotherapie: Die kognitive Verhaltenstherapie ist oft die am häufigsten empfohlene Form der Psychotherapie bei Phobien. Ein Therapeut kann mit Ihnen daran arbeiten, Ihre negativen Gedankenmuster und Ängste zu erkennen und zu bewältigen. Eine Expositionstherapie, bei der Sie schrittweise und kontrolliert den angstauslösenden Situationen ausgesetzt werden, kann Teil der kognitiven Verhaltenstherapie sein.
    • Medikamente: In einigen Fällen können Ärzte Medikamente wie angstlösende Mittel (Benzodiazepine) oder Antidepressiva verschreiben, um die Symptome der Hodophobie zu lindern.
    • Entspannungstechniken: Das Erlernen von Entspannungstechniken wie tiefe Atmung, progressive Muskelentspannung oder Meditation kann helfen, die Angst zu reduzieren.
    • Selbsthilfestrategien: Es gibt Selbsthilfebücher, Online-Ressourcen und mobile Anwendungen, die Techniken für den Umgang mit Phobien anbieten. Diese können Ihnen helfen, Ihre Ängste besser zu verstehen und Ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um besser mit ihnen umzugehen. Auch sich über die Reiseziele, die Transportmittel und die Sicherheitsvorkehrungen informieren kann dazu beitragen, das Gefühl der Kontrolle zu stärken und die Angst zu verringern.
    • Unterstützung durch das soziale Umfeld: Familie und Freunde können eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Hodophobie spielen, indem sie Verständnis, Unterstützung und Ermutigung bieten.

    Der Begriff kommt aus dem Griechischen, denn Hodos (οδός) bedeutet Straße, Weg.

    Literatur

    https://www.petra.de/lifestyle/psychologie/psychologie-so-kann-dir-reiseangst-deinen-sommerurlaub-ruinieren-6319.html


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