Gestalt

Unter Gestalt  versteht man in der Psycholgie ein organisiertes Ganzes, wobei die Schule der Gestaltpsychologie die menschliche Tendenz betonen, einzelne Informationselemente schon bei der Wahrnehmung zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen.

Nachdem Wertheimer in Berlin bereits seit 1916 seine experimentellen Praktiken und Ideen hatte einbringen können, begann die Berliner Gestalttheorie sich mit der Ankunft Köhlers und dem spektakulären Ausbau des Instituts fest zu etablieren. Mit ihrem innovativen wissenschaftlichen Programm positionierte sich die Berliner Schule entschieden gegenüber den in der zeitgenössischen Psychologie dominanten atomistischen Ansätzen und vertrat eine holistische Herangehensweise. Anstatt einzelne (psychische) Fakten und Vorgänge isoliert zu untersuchen, stellte sie mit dem Begriff der Gestalt die komplexen Beziehungen ganzheitlicher Strukturen, die „Übersummativität des Ganzen“, in den Fokus ihrer Bemühungen. Damit legten die Gestalttheoretiker eine radikale Neuformulierung psychologischen Denkens vor, die sowohl den Erfordernissen moderner experimenteller Wissenschaft als auch denen der Philosophie entsprechen und darüber hinaus mit allgemeinen kulturellen Werten in Einklang stehen sollte. Sie begründeten eine empirisch fundierte philosophische Weltanschauung, eine wissenschaftsbasierte Philosophie des Geistes, die die Kluft zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu überwinden trachtete.


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