Das Hexaco-Modell ist ein neues, sechsdimensionales Modell der menschlichen Persönlichkeit, das Kibeom Lee und Michael C. Ashton 2012 entwickelten. Der Name HEXACO-Modell ist ein Akronym und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben (Ausnahme X für E-X-traversion) der Eigenschaften zusammen:
Honesty-Humility (H) – Ehrlichkeit-Bescheidenheit
Emotionality (E) – Emotionalität
Extraversion (X) – Extraversion
Agreeableness (A) – Verträglichkeit
Conscientiousness (C) – Gewissenhaftigkeit
Openness to Experience (O) – Offenheit für Erfahrungen
Dazu gibt es drei Versionen von Einstufungs- und Persönlichkeitstests: Eine 100-Fragen-Version, die in etwa zwanzig Minuten absolviert werden kann, eine 60-Fragen-Version, die in Zwölf Minuten beantwortet werden kann, und eine 200-Fragen-Version, die sich für umfangreichere Studien und exakte Facetten der jeweiligen Eigenschaften. Was das Hexaco-Modell vom Big Five unterscheidet, ist vor allem der H-Faktor: Honesty-Humility (Ehrlichkeit-Bescheidenheit). Damit kann dieses Modell gerade in ethisch-moralischen Fragen, wenn es etwa um Straftaten geht, Menschen genauer charakterisiert werden, wobei die sechs Faktoren zudem noch unabhängiger als die Big Five sind. Wie dem älteren Modell liegt auch dem Texaco-Modell ein lexikalischer Ansatz zugrunde, denn eine Grundannahme der Wissenschaft ist, dass jede Sprache Begriffe für wichtige Persönlichkeitsmerkmale hat. Beim Fünf-Faktoren-Modell wurden im Laufe von mehreren Jahrzehnten im letzten Jahrhundert tausende von Adjektive zusammengetragen, die Persönlichkeitsmerkmale von Menschen beschreiben. Möglicherweise war eine der Ursachen für die Big Five, dass die Computer, mit denen die Analysen damals durchgeführt wurden, eine zu geringe Rechenleistung hatten, sodass die Wissenschaftler die Adjektive teils im Voraus von Hand gruppierten. Dadurch sind Vorannahmen der Forscher in die Vorselektion eingeflossen, die das Endergebnis beeinflussten.
Link zu den Fragebögen in englischer und vielen verschiedenen anderen Sprachen: http://hexaco.org/hexaco-inventory
Literatur
Lee, K., & Ashton, M. C. (2012). The H factor of personality: Why some people are manipulative, self-entitled, materialistic, and exploitive—and why it matters for everyone. Wilfrid Laurier University Press.