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Geragogik

    Die noch junge Wissenschaftsdisziplin Geragogik (auch Gerontagogik oder Alterspädagogik) setzt sich mit Lern- und Bildungsprozessen im Alter auseinander, wobei ihr als wissenschaftliche Disziplin die Aufgabe zukommt, Konzeptionen zu entwickeln, Forschungen in verschiedenen Handlungsfeldern zu betreiben, die gesellschaftliche Situation im Hinblick auf alte Menschen kritisch zu analysieren und die Erkenntnisse der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen in eine Rahmenkonzeption zu „Altern und Lernen“zu integrieren.

    Die Geragogik befasst sich also mit Fragen der Bildung und des Lernens  beim Prozess des Älterwerdens und versucht Antworten auf die Frage, wie sich die Gestaltung eines sinnerfüllten, körperlich und geistig beweglichen Lebens in den vielfältigen Lebenslagen des Alters sinnvoll unterstützen lassen. Die Geragogik beschäftigt sich daher auch mit Methoden und Organisationsformen der Seniorenbildung und auch mit der Aufgabe, Menschen mittleren Alters auf den Ruhestand und die Begleiterscheinungen des Alterns vorzubereiten. Dabei greift sie auf Erkenntnisse der Gerontologie (Alterskunde) zurück. Geragogische Angebote richten sich an ältere Berufstätige, so genannte Junge Alte (ca. 60–75 Jahre), Alte Menschen (ca. 76–89 Jahre) und Hochbetagte (ab 90 Jahren).

    Es gibt einen berufsbegleitenden Masterstudiengans Geragogik, den die Pädagogische Hochschule Karlsruhe seit 2014 anbietet, in dem die Bildung von älteren und alten Menschen im Mittelpunkt steht. Fachkräfte mit alterspädagogischen Kompetenzen sind mehr und mehr gefragt, sei es in Bildungs- und Sozialeinrichtungen oder in der betrieblichen Weiterbildung. Die Berufsperspektiven sind gut, viele Tätigkeitsfelder erfordern mittlerweile einen Masterabschluss. Zu den Studieninhalten zählen unter anderem Lebenslanges Lernen, Gerontopädagogik, -psychologie und -soziologie sowie Bildung und Lernen im Zeichen des demographischen Wandels.
    Link: https://www.ph-karlsruhe.de/studieren/master/geragogik

    Auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse aus Gerontologie, Neurobiologie und Bildungswissenschaft entwickelt die Geragogik didaktische Konzeptionen und bietet Anregungen, diese in passende Bildungsarrangements umzusetzen. Das Lehrbuch von Elisabeth Bubolz-Lutz, Eva Gösken, Cornelia Kricheldorff und Renate Schramek gibt einen Übersicht über die Geragogik in Forschung, Praxis und Lehre und informiert über ihren Forschungsansatz, die Prinzipien und Methoden eines partizipativ angelegten Lernens mit Älteren und gibt einen Einblick in die Qualitätsentwicklung in verschiedenen geragogischen Handlungsfeldern.

    Gerade im höheren Lebensalter ist die Vielfalt der Alterns- und Lernstile besonders groß, auch die Leistungspotenziale sind verschieden, sodass  die Zeitdimension des Lernens in den Mittelpunkt rückt und  eine Didaktik der differentiellen Bildung in diesem Lebensabschnitt sinnvoll erscheint. In der Geragogik geht man vom Konzept des lebenslangen Lernens aus, denn sowohl intentionale als auch funktionale Erziehung erfolgt in jedem Lebensalter. Geragogische Erkenntnisse sind sowohl für selbständig Wohnende als auch für Bewohner von Altenheimen von Bedeutung. Ein weiteres Ziel ist die Fortbildung aller in der Altenpflege beschäftigten Personen (u. a. Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger, Physiotherapeuten, Personen, die zu Hause ihre Angehörigen pflegen).

    Quelle

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geragogik (10-01-21)


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