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seductive detail effect

    Als seductive detail effect wird der vor allem in der Textforschung jener lernhinderliche Effekt durch das Hinzufügen interessanter, aber für das eigentliche Thema irrelevanter oder unwichtiger Zusätze bezeichnet. Erklärt wird dieser Effekt etwa durch die Überlastung des Arbeitsgedächtnisses, das in der Regel begrenzt ist, und wodurch die ergänzenden Inhalte überdeckt werden können. Dadurch fehlen kognitive Ressourcen zur Beschäftigung mit den Kerninhalten, was in der Folge zu einer Verständnisreduktion führen kann. Auch kann es dabei zu einer Aktivierung unpassender Schemata kommen, die sich in reduzierte Lernleistungen bei den Lernenden bemerkbar machen. Häufig kommt es jedoch zu einer Aufmerksamkeitsablenkung bzw. Störung der Aufmerksamkeitskontrolle.

    In einer Metastudie haben Sundararajan & Adesope (2020) zahlreiche Studien ausgewertet, und fanden, dass Lernende etwa lustige Bildchen, Scherze oder Anekdoten als unterhaltsam empfingen, doch Probleme entstehen dadurch, dass der Inhalt des Beiwerks oft nicht zum Lernstoff passt. In Tests konnten sich solche Versuchspersonen anschließend schlechter an die gezeigten Inhalte erinnern als jene, die die Information ohne Ergänzungen präsentiert bekommen hatten. Erklärt wird das damit, dass dieses Beiwerk zu viel Aufmerksamkeit abzieht.

    Literatur

    Sundararajan, NarayanKripa & Adesope, Olusola (2020). Keep it Coherent: A Meta-Analysis of the Seductive Details Effect. Educational Psychology Review, doi:10.1007/s10648-020-09522-4.


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