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Commons-Dilemma

    Commons-Dilemma – auch Allmende-Klemme, soziale Falle, dilemma of the commons, social trap – beschreibt den Konflikt zwischen Einzel- und Gruppeninteressen, etwa die Kluft zwischen Umweltbewusstsein und Umweltverhalten. Eine endliche Ressource, also gemeinschaftliche Ressourcen wie Wasser und Luft, deren Ausbeutung als Rohstoff, als Produktionsmittel oder auch als Abfalldeponie individuellen Gewinn verspricht, soll an so viele NutzerInnen aufgeteilt werden, dass deren individuelle Grundlagen langfristig erhalten bleiben. Individuelle Interessen kollidieren dabei über die Zeit hinweg mit den Gruppeninteressen, denn was für die Einzelperson kurzfristig gut ist, also etwa der uneingeschränkte Konsum, ist für die Gruppe bzw. Gesellschaft wie auch für die Einzelperson selbst langfristig schlecht.

    Das Commons-Dilemma  betrifft vor allem auch jene Ressourcen, die niemandem und damit allen gehören, die oft rücksichtslos ausgebeutet werden, um den eigenen Profit zu maximieren, d. h., die Kosten werden durch diese Menschen auf die Allgemeinheit umgelegt und Nachhaltigkeit spielt dabei keine Rolle. Langfristig gesehen schadet das zwar allen, doch stellt sich immer die Frage, wer trägt denn die Verantwortung für Allgemeingüter und wie kann diese Verantwortung eingefordert werden? Damit ist die soziale Verantwortung gemeint, die etwa Eigentümer oder Firmenbesitzer gegenüber einer Gesellschaft haben. Garrett Hardins hat im Essay The Tragedy of the Commons ein pessimistisches Bild des menschlichen Umgangs mit allgemein verfügbaren Ressourcen gezeichnet, denn durch die kurzsichtige Profitgier Einzelner werden Allgemeingüter auf lange Sicht immer zerstört, sodass letzten Endes alle in der Gesellschaft den Preis dafür zahlen müssen.

    Strategien zum Überwinden dieses Dilemmas sind unter anderem das Verringern der Zeitspanne zwischen Verhalten und Kosten und sofortige Bestrafung des umweltschädigenden Verhaltens, das unmittelbare Belohnen von umweltschonendem Verhalten, das Akzeptieren der ungleichen Verteilung von Ressourcen.

    In zahlreichen Simulationsspielen konnte gezeigt werden, wie unwahrscheinlich kooperatives Handeln, das auf Selbstkontrolle egoistischen Gewinnstrebens beruht, selbst in kleinen Gruppen ist, die miteinander kommunizieren und die Situation vollständig durchschauen, was vor allem an der Instabilität des Systems liegt, die jederzeit durch einzelne Egoisten durchkreuzt werden kann.

    Literatur

    Stangl, W. (2012). Experimentelle Dilemmaspiele. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MORALISCHEENTWICKLUNG/ExperimentelleDilemmata.shtml (2012-12-31)
    https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/allmende-klemme/617 (14-11-21)
    https://uni.de/redaktion/tragedy-of-the-commons (18-12-12)
    http://www.garretthardinsociety.org/articles/art_tragedy_of_the_commons.html (18-12-12)

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