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Symbolische Kommunikation

    Die symbolische Kommunikation ist eine Spezialform der nonverbalen Kommunikation, wobei sich der Begriff nicht nur in der Psychologie findet. Symbolische Kommunikation bezeichnet etwa in der Geschichtswissenschaft ein Spektrum von kommunikativen Handlungen, um unter Berücksichtigung der jeweiligen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dies kann etwa durch öffentlich inszenierte Akte und ritualisierte Handlungen oft in nonverbaler Form erfolgen. Andere Formen symbolischer Kommunikation finden sich im Signalwert von bestimmter Kleidung (Uniformen) und Schmuck, der Selbstdarstellung von Ethnien und Nationen durch Fahnen, Gebäude usw. Ein hervorragendes Beispiel ist etwa der Palio di Siena, bei dem der Gewinner bzw. die jeweils siegende Contrade eine bunte Standarte als Preis (Palio) erhält, die jährlich neu gestaltet wird. Diese Standarte ist ein Seidenbanner an einer Hellebarde. Verwendete Motive sind die Madonna und die Symbole der teilnehmenden Contraden.

    Unter einem Symbol versteht man ganz allgemein ein wahrnehmbares Zeichen bzw. Sinnbild (Gegenstand, Handlung, Vorgang), das stellvertretend für etwas nicht Wahrnehmbares (auch Gedachtes bzw. Geglaubtes) steht. In einem engeren Sinn steht ein Symbol stellvertretend als Schrift- oder Bildzeichen mit verabredeter oder unmittelbar einsichtiger Bedeutung, das zu einer verkürzten oder bildhaften Kennzeichnung und Darstellung Begriffs, Objekts oder Sachverhalts verwendet wird. Ein Symbol kann mit einer besonderen Konnotation einhergehen und/oder einen tieferen Sinn andeuten/ausdrücken, wobei Symbole oft eine starke Wirkung auf das Unterbewusstsein ausüben und somit das Verhalten von Menschen beeinflussen, sodass Symbole häufig spontane emotionale Reaktionen auslösen, die durch frühere Konditionierungen entstanden sind.

    Die Eipo in Neuguinea übermitteln Informationen an die Gäste über die Vorbereitungen des Besuchsfestes mit Hilfe von Symbolen. Ungefähr zwei Monate vor dem Fest erhalten die Gäste das Schlingensymbol. Es besagt, dass die Männer der Gastgeber jetzt unterwegs sind, um das Wild mit Schlingen zu fangen. Einige Tage vor dem Fest wird den Gästen der Farn überreicht als Zeichen dafür, dass die Frauen der Gastgeber jetzt das Farngemüse sammeln und zubereiten. Zwei Tage vor Festbeginn erhalten die Gäste Bambusmesserchen als Hinweis, dass das Fleisch zubereitet wird. Eigentlich sind diese Symbole aus pragmatisch-funktionaler Sicht überflüssig, den eine gemeinsame Sprache ist vorhanden und der Bote der Symbole könnte die Botschaften auch verbal übermitteln. Die Nachricht bekommt jedoch einen stärkeren Ausdruck durch die Symbole. Die Gastgeber verpflichten sich damit der mythisch begründeten und religiös und sozial bedeutsamen heiligen Tradition der Gastgeberrolle.

    Literatur

    Stangl, W. (2010). Nonverbale Signale und das Erkennen der Persönlichkeit. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/KommNonverbale4.shtml (2010-07-02).


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