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Reizüberflutung

    Reizüberflutung ist ein nichtwissenschaftlicher Begriff für einen Zustand des Körpers, in dem dieser über die Sinne so viele Reize gleichzeitig aufnimmt, dass sie nicht mehr verarbeitet werden können und beim Betroffenen zu einer psychischen Überforderung führen. Diese Überforderung des Organismus bzw. Nervensystems durch Sinneseindrücke betrifft die Sinne Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten bzw. auch in Kombination, für einen kurzen Zeitraum aber auch langfristig. In welchem Ausmaß welche Reize überstimulierend wirken, ist individuell sehr verschieden, wobei ein solcher Schwellenwert besonders bei sehr empfindsamen Menschen je nach Tagesverfassung unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Vor allem Menschen mit einer hochsensitiven Wahrnehmung nehmen sehr viel gleichzeitig auf und filtern wenig.

    Bekanntlich gelangen von den Sinnesorganen die Reize über Nervenbahnen in das menschliche Gehirn, wo sie verarbeitet werden, wobei jedes Sinnesorgan einem eigenen Zentrum im Gehirn zugeordnet ist, sodass problemlos mehrere Eindrücke verschiedener Sinnesorgane gleichzeitig verarbeitet werden können. Zu einer Reizüberflutung kommt es dann, wenn so viele Eindrücke auf den Menschen einwirken, dass das Gehirn die einströmenden Informationen nicht mehr adäquat verarbeiten kann. Kurzfristige Reizüberflutungen bedingen noch keine psychische Überforderung, während langfristige Reizüberflutungen durch die dauerhafte Überforderung von Sinnen und Gehirn den Körper in einen Stress-Zustand versetzen, d. h., der Sympathikus wird aktiviert, der den Körper auf Aktiv-Modus schaltet.

    In der Psychologie wird auch die Konfrontationstherapie manchmal auch als Reizüberflutung bezeichnet, die zu zu den klassischen Methoden der Verhaltenstherapie gehört und vor allem bei der Behandlung von Angststörungen zum Einsatz kommt. Ziel der Konfrontationstherapie ist es, dass sich die KlientInnen gezielt mit jenen Situationen auseinandersetzen, in denen sie Angst erleben, wobei diese in solchen absichtlich herbeigeführten Situationen lernen soll, dass die Angst auch mitunter vergeht, wenn man sie zulässt.

    Auch Halluzinogene, also Stoffe, die eine bewusstseinserweiternde Wirkung haben können, können eine Reizüberflutung auslösen.


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