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Propädeutik

    Unter Propädeutik versteht man ganz allgemein die Einführung in ein wissenschaftliches oder fachliches Gebiet, die dazu dient, grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, die für das weiterführende Studium oder die Berufspraxis erforderlich sind. Propädeutik kann in verschiedenen Kontexten verwendet werden, etwain der Medizin, den Naturwissenschaften, den Geisteswissenschaften oder auch in der beruflichen Bildung, und umfasst oft eine systematische und methodische Einführung in die Grundlagen des jeweiligen Fachgebiets und legt den Grundstein für das vertiefte Verständnis und die Anwendung von spezialisierterem Wissen. Die Propädeutik dient also letztlich dazu, Lernende auf das vertiefte Studium oder die praktische Anwendung eines Fachgebiets vorzubereiten, indem sie grundlegendes Wissen und methodische Fähigkeiten vermittelt. Dazu gehört auch die Fähigkeit logisch zu denken, Argumente nachzuvollziehen sowie Hypothesen, Modelle und Theorien auf ihre vorläufige Richtigkeit zu prüfen, mithin die Fähigkeit selbstständig wissenschaftlich zu denken und dieses Denken argumentativ zu verarbeiten, ist eine Schlüsselkompetenz, die während eines Studiums vermittelt werden sollte.

    Der Begriff stammt aus dem Griechischen (προπαιδεύειν, propaideuein) und bedeutet wörtlich „vorher lehren“ oder „vorausbilden“.


    Definitionen

    1. Definition
    Propädeutik, gr. Propaideutike (téchne), die Vorunterweisung, die Einführung in die Vorkenntnisse, die zu Studium einer Wissenschaft nötig sind (Hoffmeister 1955, S. 490).

    2. Definition
    Propädeutik, wird gewöhnlich mit Vorübung, Vorbereitung, Vorschule, Vorerziehung (griech. pro: vor- und paideuein: erziehen,unterrichten) übersetzt. Allgemein versteht man unter P. den ersten vorbereitenden oder einführenden Unterricht in einer Wissenschaft (vgl. Prechtl & Burkard 1996, S. 419).

    3. Definition
    Propädeutik, allgemein der vorbereitende Unterricht, die >Vorschule<, einer Kunst oder Wissenschaft. Von >logischer P.< spricht man heute sowohl im Sinne einer propädeutischen Funktion der Logik als auch im Sinne einer Einführung in die Logik. Die philosophische Propädeutik umfasst vor allem Logik, ferner (empirische) Psychologie und ( in Ausschnitten) Geschichte der Philosphie, später auch Grundbegriffe der Ethik und Ästhetik (vgl. Mittelstraß 1995, S.361).

    4. Definition
    Propädeutik, philosophische (griech. philosph. Vorunterricht; Einführung in die Philosophie), der Unterricht in den Anfangsgründen der Philosophie. Die ph. P. war in den Schulen des ausgehenden Mittelalters wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Sie wurde späterzu einer Aufgabe der Philos. Fakultäten.
    (vgl. Hehlmann 1971, S.437).

    5. Definition
    Propädeutik ist die Einführung in die Vorkenntnisse, die zu einem Studium gehören (vgl. Duden 1996, S. 590; Stichwort: Propädeutik).

    Literatur

    Hoffmeister, J. (1955). Wörterbuch der philosphischen Begriffe. Hamburg: Verlag Felix Meiner.
    Prechtl, P. & Burkard, F.-P. (1996). Metzler-Philosphie-Lexikon. Stuttgart: Verlag J.B.Metzler
    Mittelstraß, J. (1995). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.Stuttgart: Verlag J.B.Metzler
    Duden (1996). Duden. Die deutsche Rechtschreibung. 21. Auflage. Mannheim: Dudenverlag.
    Hehlmann, W. (1971). Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Alfred Körner Verlag


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