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Distanzberatung

    In vielen Branchen, etwa im Finanzsektor, hat sich die Distanzberatung lange etabliert, aber auch in der Psychologie spielt sie eine immer wichtigere Rolle. Deshalb nimmt innerhalb der psychologischen Ausbildung die Distanzberatung bzw. das Online-Coaching seit einigen Jahren einen immer größeren Raum ein, und gehört etwa am Psychologischen Institut der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Fachgruppe Diagnostik und Beratung zum Pflichtprogramm für Masterstudierende.

    Die Distanzberatung eignet sich dabei für alle Arten der psychologischen Beratung, von der anonymen Aidsberatung über das Management-Coaching bis hin zur Psychotherapie. Für die Distanzberatung nutzt man neben (Video-)Telefonie, Chats und gemeinsamen Arbeitsoberflächen auch die Email-Beratung. Untersuchungen zeigen, dass Distanzberatung gleich gut wirkt wie die persönliche Beratung vor Ort, wobei jedoch rechtliche Aspekte wie Datensicherheit und Persönlichkeitsschutz zunehmend wichtiger werden, denn der Schutz sensibler Informationen hat in diesem Bereich der psychologische Arbeit höchste Priorität.

    Eine Online-Beratung benötigt allerdings nicht nur technisches Wissen, sondern bei der Kommunikation via Computer gehen wesentliche Aspekte der direkten Interaktion verloren, denn bei reinem Audio-Kontakt fehlen etwa Informationen, die die Körpersprache vermitteln. Neben solchen Nachteilen hat die Distanzberatung aber auch kommunikative Vorteile, denn so fällt die Selbstoffenbarung in der Distanzberatung leichter, d. h., die KlientInnen erzählen schneller mehr von sich, und zwar insbesondere dann, wenn die Beratung anonym sein kann. Aus diesem Grund werden Distanzberatungen gerade im Kontext von tabuisierten Themen wie Sexualität häufig in Anspruch genommen. Hinzu kommt, dass das Online-Coaching für KlientInnen weniger aufwendig ist, da diese für die Beratung nicht außer Haus gehen müssen, jedoch sinkt in diesem Aspekt auch seitens der BeraterInnen der Aufwand in gleichem Maße.

    Allerdings ergeben sich durch diese digitalen Möglichkeiten in der Regel keine Kostenersparnisse, vielmehr ist der Beratungsaufwand genauso hoch, wobei die Arbeit am Computer für den BeraterInnen manchmal sogar anstrengender ist, was auch darin begründet liegt, dass die meisten KlientInnen bei der Distanzberatung höchste Flexibilität, schnelle Reaktionszeiten und Rund-um-die-Uhr-Service erwarten.

    Literatur

    https://www.zhaw.ch/de/ueber-uns/aktuell/news/detailansicht-news/news-single/so-werden-psychologie-studierende-zum-online-coach/ (18-12-30)


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