Als agitierte Depression bezeichnet man eine depressive Symptomatik, bei der die innere Unruhe so gesteigert ist, dass eine Erscheinungsform entsteht, bei der der Betroffene getrieben von einem rastlosen Bewegungsdrang permanent ins Leere läuft. Diese Agitation ist ein oft unerwartetes Begleitsymptom bei Depressionen, denn bei der agitierten Depression haben die Betroffenen keinen verminderten Antrieb, sondern sie fühlen sich im Gegenteil rastlos und getrieben. Begleitet wird die innere Unruhe häufig von Angstzuständen, Schlaflosigkeit und großem Bewegungsdrang. Begleitet wird die innere Unruhe häufig von Angstzuständen, Schlaflosigkeit und großem Bewegungsdrang, d. h., die Betroffenen kommen nicht zur Ruhe und müssen sich immerzu beschäftigen, sie sprechen mehr als sonst, klagen aber kaum über ihre Beschwerden.
Zielgerichtete Tätigkeiten sind bei dieser Form der Depression kaum mehr möglich, denn die oder der Betroffene läuft umher, kann nicht still sitzen und kann vor allem Arme und Hände nicht still halten, was häufig mit Händeringen und Nesteln einhergeht. Auch das Mitteilungsbedürfnis ist gesteigert und führt zu ständigem, mehr oder minder einförmigen Sprechen.
Mit Aktionismus werden die Kernsymptome der Depression wie gedrückte Stimmung, Niedergeschlagenheit und Interesselosigkeit überspielt, sodass sich Betroffene oftgar nicht krank fühlen. Menschen mit agitierter Depression scheinen für ihre Umwelt oft gut zu funktionieren, da sie im Gegensatz zu den üblichen Erscheinungsformen der Depression äußerst aktiv wirken. Auch fühlen sie sich selbst nicht psychotherapeutisch hilfsbedürftig, wobei die Symptomatik auch für Außenstehende meist wenig beängstigend scheint. Allerdings besteht jedoch das Risiko spontaner und unüberlegter Handlungen und damit eine erhöhte Suizidgefahr, sodass es wichtig ist, die Symptome richtig zu interpretieren und eine frühzeitige psychotherapeutische Behandlung einzuleiten.
Die agitierte Depression tritt bei älteren Menschen häufiger auf als in jüngerem und mittlerem Alter.