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Münchhausen-Syndrom

    Das Münchhausen-Syndrom bezeichnet das absichtliche Erzeugen oder Vortäuschen von körperlichen oder psychischen Symptomen oder Behinderungen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Menschen mit dem Münchhausen-Syndrom leiden überzufällig häufig auch an anderen psychischen Störungen wie Selbstverletzung, Borderline-Persönlichkeitsstörungen oder aggressiver Persönlichkeitsstörungen.

    Dieses Syndrom wird meist als eine Variante selbstverletzenden oder selbstschädigenden Verhaltens im Rahmen der Borderline-Persönlichkeitsstörung aufgefasst. Oft finden sich bei den Betroffenen auch ausgeprägte Identitätsstörungen oder Selbstwertdefizite. Als Ursachen der Störung werden ungünstige psychosoziale Entwicklungen oder Traumatisierungen in Kindheit und Jugend vermutet.

    Allgemein bekannt ist dieses Phänomen bei Feuerwehrleuten, die Brände legen, um sie danach selber löschen zu können. Diese Erscheinungen treten auch im Zusammenhang mit Mobbing am Arbeitsplatz auf. Eine daher vergleichbare pathologische Erscheinung lässt sich auch in Organisationen beobachten: das Münchhausen-Syndrom am Arbeitsplatz, bei dem in Unternehmen Mitarbeiter künstlich Probleme schaffen, um anschließend allein in der Lage zu sein, diese auch zu lösen. Das Münchhausen-Syndrom reicht dabei von hoch destruktiven Praktiken bis hin zu Taktiken, die die Effektivität einer Organisation langsam, aber gründlich korrodieren lassen, wobei manchmal ein echtes Problem ausgeschmückt oder Probleme beschworen werden, die angeblich in naher Zukunft auftauchen werden.

    Dieses Syndrom kann auch in Form des Münchhausen-Stellvertreter-Syndroms auftreten, wobei jemand bei anderen Krankheiten vortäuscht oder diese sogar bewusst herbeiführt, um sich anschließend als Retter zu präsentieren.

    Literatur

    Stangl, W. (2018). Münchhausen-Syndrom. Werner Stangls Arbeitsblätter-News.
    WWW: http://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/muenchhausen-syndrom/comment-page-1/#comment-10562 (2012-08-03).


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