Konsistenz (Gegenteil ist die Inkonsistenz) bezeichnet in der Psychologie im Allgemeinen die Widerspruchsfreiheit des individuellen Verhaltens eines Menschen im Bezug auf das eigene Selbst, die zeitlich und über Situationen hinweg im Wesentlichen erhalten bleibt. Dabei handelt es sich nur um eine Verhaltenstendenz und nicht um ein Persönlichkeitsmerkmal, da Menschen zwar transsituativ zwar in konkreten, vergleichbaren Situationen recht konsistent handeln, sich aber dennoch situationsspezifisch unterschiedlich verhalten können. Testpsychologisch lässt sich damit das Ausmaß ermitteln, inwieweit das Verhalten eines Einzelnen voraussagbar ist.
Beim Konstrukt der Konsistenz kann des Weiteren auch neben der Konsistenz innerhalb einer Person auch eine Konsistenz zwischen zwei oder mehreren Personen definiert werden. DieKonsistenz innerhalb einer Person ist dabei durch das Ausmaß an Übereinstimmung der Verhaltensweisen einer bestimmten Person in ähnlichen oder vergleichbaren Situationen definiert, während die Konsistenz zwischen zwei oder mehr Personen durch das Ausmaß an Übereinstimmung der Verhaltensweisen einer (oder mehrerer) Personen in gleichen, ähnlichen oder vergleichbaren Situationen definiert ist. Die Problematik der interpersonellen Konsistenz gilt etwa in Erziehungssituationen, die einen Spezialfall sozialer Beziehungen darstellen.
Auch in der psychologischen Testtheorie findet sich der
Konsistenzbegriff und bezeichnet dort das Ausmaß, in dem die Bestandteile einer Skala ähnliche Aspekte erfassen, vor allem im Bereich von Einstellungsskalen. Eine Skala ist dann intern konsistent, wenn die Antworten auf die verschiedenen Items der Skala gut zusammenpassen, also hoch korreliert sind.
Literatur
Stangl, W. (1987). Konsistenz elterlichen Erziehungsverhaltens. Psychologische Beiträge, 29, 349-375.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konsistenz_(Psychologie) (16-11-21)