Die depressive Persönlichkeit rotiert im übertragenen Sinne um andere Menschen herum, wobei sie versuchen, die Rotation um sich selbst herum so weit wie möglich zu unterbinden. Diese Menschen sind im weitesten Sinne als Gruppenmenschen zu bezeichnen und die zugrundeliegende Angst ist die Angst vor der Selbstwerdung, die als Ungeborgenheit und Isolation erlebt wird. Die gefühlsmäßige Trennung von seiner sozialen Umwelt, also Einsamkeit, bedeutet für ihn einen kleinen Tod.
Die depressive Persönlichkeit möchte daher geliebt werden und strampelt sich von morgens bis abends mühselig ab, um anderen zu helfen. Der Depressive jammert jedoch lieber, als etwas an seiner Lage zu ändern. In der Sexualität ist der Depressive hingebungsvoll, anschmiegsam. Er ist ein Menschenfreund voller Zuwendung und Verantwortungsgefühl.
Literatur
Riemann, Fritz (1990). Grundformen der Angst. München: Ernst-Reinhardt-Verlag.