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Transaktionsanalyse

    1. Definition
    „Transaktionsanalyse, auf BERNE (1967, 1975) zurückgehendes Konzept der Einzel- und Gruppenpsychotherapie, das auf der der Grundlage des humanistischen Menschenbildes und der Psychoanalyse“ […] „entwickelt wurde. Das Grundkonzept unterscheidet vier Analyse-Ebenen: Bei der Strukturanalyse werden Verhalten und Erleben als Ausdruck wechselnder Ich-Zustände verstanden: kindliches Ich (spontane Gefühle), Eltern-Ich (internalisierte Werte) und Erwachsenen-Ich (kognitive Strukturen) unterscheiden. Bei einer gesunden Persönlichkeit sind die Ich-Zustände klar getrennt und je nach Situation kann ich Ich-Haltung wechseln. In der Transaktionsanalyse i.e.S. werden wiederkehrende Kommunikationsmuster im Hinblick auf ihre Transaktionen zwischen den verschiedenen Ich-Zuständen analysiert“ […] (Dorsch, 1998, S. 885f).

    2. Definition
    „Transaktionsanalyse, eine von Eric Berne entwickelte Therapie. Berne sieht das gesellschaftliche Leben als einen Austausch von Transaktionen. Seiner Meinung nach hält sich das Ich an feste Spielregeln und Drehbücher, um sich vor der Wirklichkeit zu schützen.“ […] „Wir spielen mit verschiedenen Personen verschiedene Rollen, sind Erwachsener, Kind, Eltern und so weiter.“ […] „Wir gehen oft problematische Beziehungen ein, weil z.B. das Kind in uns gern einen dominanten Partner hätte. Das kann zu Konflikten führen, weil wir ja nicht nur „Kind“ sind und der „Erwachsene“ in unserer Persönlichkeit möglicherweise gegen den dominanten Partner ankämpft“ […] (Cohen, 1995, S. 310).

    3. Definition
    „Transaktionsaktionsanalyse, ein psychotherapeutisches Verfahren nach dem amerikanischen Psychiater E. Berne (1910 – 1970) in Gruppen- und Einzeltherapien; die T. geht davon aus, daß Verhalten und Erleben des Individuums durch die Beziehungen („Transaktionen“) zwischen verschiedenen Ich-Zuständen (kindlichem, elterlichem und Erwachsenen-Ich) bestimmt werden“ (Lexikon-Institut Bertelsmann, 1995, S. 498).

    4. Definition
    „Transaktionsanalyse ist eine von Eric Berne begründete und von zahlreichen Mitarbeitern weiterentwickelte Theorie, die verhaltenstheoretische, tiefenpsychologische und systemische Denkweisen sowie die Werte humanistischer Psychologien integriert.“ […] „Ihre psychologische Theorie basiert auf dem Persönlichkeitsmodell der Ich-Zustünde (Eltern-, Erwachsene- und Kind-Ich) als organisierte Einheiten, mit deren Hilfe wir Realität definieren, Informationen über uns und andere gewinnen und auf die Umwelt reagieren. Mittels der Ich-Zustände lassen sich die Individualität konkreter Personen erklären sowie Merkmale und Regeln sozialer Interaktionen (hier: Transaktionen) einschließlich ihrer Störungen analysieren“ […] Grubitzsch & Weber, 1998, S. 654).

    5. Definition
    „Transaktionsanalyse, beinhaltet nach E. Berne (1967) die Analyse des Verhaltens und Empfindens einer Person sowie ihrer kommunikativen Transaktionen mit anderen, anhand ihrer 3 Ich-Zustände (Kinder-, Erwachsenen- und Eltern-Ich). Negative Transaktionen sollen durch Bewusstmachung aufgehoben werden. Die im Lebensplan enthaltenen Einschränkungen“ […] „werden durch erarbeitete „Erlaubnisse“ und therapeutische Verträge stufenweise aufgehoben. Ziel der Therapie ist das Akzeptieren der eigenen Person („Ich bin O.K.“), das für Berne Voraussetzung für Liebes- und Beziehungsfähigkeit darstellt“ (Arnold, Eysenck & Meili, 1991, S. 2345).

    Siehe dazu ausführlich das Arbeitsblatt zu Bernes Transaktionanalyse!


    Kompatibilität zweier Menschen

    Der Psychologe und Paartherapeut Peter Pearson leitet aus der Theorie der Transaktionsanalyse Bernes drei grundlegende Fragen ab, an denen sich die Kompatibilität zweier Menschen messen lassen soll.

    • Die Eltern: Besitzen Sie und Ihr Partner dieselben Wertvorstellungen und einen ähnlichen Glauben?
    • Das Kind: Haben Sie Spaß zusammen? Sind Sie gleichermaßen spontan? Findet Sie ihre/n PartnerIn attraktiv? Unternehmen Sie gerne etwas zusammen?
    • Der Erwachsene: Halten Sie sich gegenseitig für intelligent? Können Sie gemeinsam Probleme analysieren und lösen? Verfolgen Sie dieselben Ziele?

    In den seltensten Fällen sind Paare in allen drei Punkten zu hundert Prozent kompatibel, aber ja mehr Überschneidungen es gibt, desto höher die Chance, lange miteinander glücklich zu sein. Nach Pearson spielt noch ein vierter Faktor eine wichtige Rolle spielt: das Gefühl. Denn auch wenn viele der oberen Fragen sich einstimmig klären ließen, sei es viel mehr das Gefühl, das auftritt, wenn der andere da sei, das darüber entscheidet, ob eine Beziehung funktionieren kann. Um sich über diesen vierten Faktor klarer zu werden, empfiehlt Pearson einen kleinen Test: Wenn ein Partner für ein paar Tage weg ist und man bemerkt etwas, das dem anderen wichtig ist, in der Wohnung herumliegt. Wie fühlt man sich? Ist man eher genervt, weil man es aufheben und wegräumen muss, oder erinnern diese Dinge ehr an schöne gemeinsame Momente?

    Literatur

    Dorsch, F. (1998). Psychologisches Wörterbuch. 13. Auflage. Bern: Verlag Hans Huber.
    Cohen, D. (1995). Lexikon der Psychologie. München: Wilhelm Heyne Verlag.
    Lexikon-Institut Bertelsmann (1995). Lexikon der Psychologie. Gütersloh: Bertelsmann Lexikon Verlag.
    Gruitzsch, S. & Weber, K. (1998). Psychologische Grundbegriffe. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
    Arnold, W., Eysenck, H. & Meili, R. (1991). Lexikon der Psychologie. Band 3. Breisgau: Verlag Herder Freiburg.
    http://www.geo.de/wissen/17204-rtkl-psychologie-diese-drei-punkte-entscheiden-ueber-eine-glueckliche-beziehung (17-09-09)


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