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Kausalattribution

    Misserfolg ist lediglich eine Gelegenheit, mit neuen Ansichten noch einmal anzufangen.
    Henry Ford

    Kausalattributionen beschreiben den Schlussfolgerungsprozess, durch den Beobachter einen Effekt auf eine oder mehrere Ursachen zurückführen. Kausalität als Beziehung ist im eigentlichen Sinn nicht beobachtbar, sondern wird von den beobachteten Menschen erschlossen, d.h., attribuiert, also zugeschrieben. Die Sozialpsychologie unterscheidet Attribution und Kausalattribution als einen Spezialfall der Attribution. Im weitesten Sinne schließt Wahrnehmung immer auch attributive Komponenten ein, denn der Mensch sieht nie die Realität, wie sie ist, und er sieht sie auch nie vollständig, denn er rekonstruiert sie aktiv, selektiv bzw. hypothesengeleitet. Attributionen sind demnach Meinungen und Überzeugungen über die Ursache von Ereignissen und Sachverhalten. Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen attibuere = zuschreiben ab und hat im vorliegenenden Kontext die engere Bedeutung für Zuschreiben von Ursachen.

    „Der Begriff „Kausalattribution“ wird definiert als kognitiver Vorgang, durch den Menschen sich die Ursache für ihr eigenes Handeln (Handeln als elementarer Begriff in der Psychologie unterscheidet sich vom Verhalten in dem Punkt, dass es eine bewusste und zielgerichtete Aktivität ist. „Sie hat Ziele und Motive und erfüllt Aufgaben“ (Gutjahr zit. nach Asanger/ Wenninger, 2003, S. 1) und Handeln anderer erklären (Gutjahr zit. nach Rheinberg, 2003, S. 1). Für die Zuschreibung von Ursachen auf Handlungsergebnisse und–folgen ist entscheidend, welche Ursachen man für den eigenen Erfolg oder Misserfolg verantwortlich macht. Man kann die Verantwortung für einen Erfolg oder Misserfolg sich selbst zuschreiben (internal / attribuieren) oder aber die Ursache der Umwelt zuschreiben (external / attribuieren)“ (Gutjahr  zit. nach Kanning, 2003, S. 1).

    Ein Beispiel als Erklärungsansatz im Zusammenhang mit der Begriffserklärung „Kausalattribution“ aus der Lernmotivation kann sein. Ursachenbeschreibung, welche Ursachen, Personen bestimmten Ereignissen zu zuschreiben sind. Einfach ausgedrückt mit den ,,Warum-Fragen”. „Warum ist jemand durch eine Prüfung gefallen?“ Die Ursache dafür kann mehrere Gründe aufzeigen, geringe Lernbereitschaft, fehlende Lernmotivation oder Herausforderungen im Alltag.

    Attribution (Zuschreibung), der „Begriff aus der Sozialpsychologie, der die kognitive Interpretation sozialer Wahrnehmungen von Personen, Situationen und Interaktionen bezeichnet und diese zur Erklärung sozialen Verhaltens heranzieht“ (zit. nach Schmerl, 1995, S. 66). Kausal ist die „Bezeichnung für eine Beziehung zwischen Sachverhalten, Ereignissen, von denen ein Komplex als Ursache aufgefasst wird, der die anderen bewirkt. Kausalbeziehungen werden von anderen Beziehungen durch eine Reihe von Merkmalen unterschieden (Gesetz, kausale)“ (Schmerl & Wienold, 1995, S. 332).

    Literatur
    Gutjahr, J.(2003). Institut für Mittelstandforschung. Bericht zur Studienforschung. Self Serving Bias. Lüneburg.
    Online in Internet: www. http://perso.uni-lueneburg.de/index.php?id=186#1277 (2010-10-30)
    Klippert, H. (2008). Besser Lernen. Kompetenzvermittlung und Schüleraktivierung im Schulalltag. Landau: Verlag. Stuttgart.
    Mayer, W. (2003). Einige grundlegende Annahmen und Konzepte der Attributionstheorie. Lehre, Universität: Biesefeld. Oneline in Internet: www: http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE02/LEHRE/Attributionstheorie.html (2010-11-01)
    Oerter, R. & Montana, L. (2000). Entwicklungspsychologie. Basel/Berlin: Verlag. Beltz.
    Schmerl, C. & Wienold, H. (1995). Kausalattribution. In Fuchs, W., Lautmann, R. & Rammstedt, O. & Wienold, H. (Hrsg.), Lexikon zur Soziologie. Opladen: Verlag. Westdeutscher.
    Stiensmeier-Pelster, J. & Heckhausen, H. (2006). Kausalattribution von Verhalten und Leistung. In J. Heckhausen & H. Heckhausen (Hrsg.), Motivation und Handeln (S. 355-392). Heidelberg: Springer.


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