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Liebe

    Love gives naught but itself and takes naught but from itself,
    Love possesses not nor would it be possessed:
    For love is sufficient unto love.*
    Kahlil Gibran, Der Prophet

    Die Liebe besteht zu drei Vierteln aus Neugier.
    Giacomo Casanova

    Die Liebe ist ein von allerhöchsten Höhen geweihter Zustand, den man wie Duft über sich kommen lassen sollte.
    Else Laske-Schüler

    Liebe ist nicht einfach ein angenehmes Hochgefühl, sondern eben auch eine Gefühlsstrapaze.
    Gabriele Wohmann

    Liebe ist auch so ein Problem, das Marx nicht gelöst hat.
    Jean Anouilh

    Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug.
    Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
    Franz Kafka

    Liebe ist das, was dich lächeln lässt, wenn du müde bist.
    Paulo Coelho

    Die Liebe hat keinen Zweck außer sich selbst, sie hat ihren Grund in sich selbst, ist weder durch Moral noch durch Vernunft begründbar, kann nicht ein Verdienst sein. Liebe ist insofern etwas Religiö­ses als sie nicht verdient werden kann, sondern sich der Gnade unberechenba­rer Mächte verdankt. Sie ist nicht begründbar, nicht widerlegbar, daher nicht diskursiv wahrheitsfähig. Liebe ist nicht definierbar.


    Wo sitzt die Liebe im Gehirn?

    Die Erfahrung von Liebe gehört zu den grundlegenden Aspekten des menschlichen Daseins. Sie wirkt sich auf vielfältige Weise auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Paarbeziehungen, die Eltern-Kind-Bindung sowie auf die Beziehungen zu anderen Menschen und sogar zur Natur aus. Über die neuronalen Mechanismen der Liebe, die über die romantische und mütterliche Liebe hinausgehen, ist jedoch nur wenig bekannt. In einer Studie von Rinne et al. (2024) wurden die Gehirnareale untersucht, die an der Liebe zu sechs verschiedenen Objekten beteiligt sind: zum Liebespartner, zu den eigenen Kindern, zu Freunden, zu Fremden, zu Haustieren und zur Natur. Die Studie umfasste 55 Personen im Alter von 28 bis 53 Jahren, die alle mindestens ein Kind hatten und in einer Beziehung lebten. Die funktionelle Magnetresonanztomographie diente der Messung der Gehirnaktivität, während die Versuchspersonen Kurzgeschichten lasen, um dadurch Liebesgefühle zu evozieren. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die neuronale Aktivität während eines Liebesgefühls in hohem Maße von dem jeweiligen Objekt abhängig ist. Dabei zeigte sich, dass zwischenmenschliche Liebe die Hirnareale der sozialen Kognition im temporoparietalen Übergang und in den Mittellinienstrukturen signifikant stärker aktivierte als die Liebe zu Haustieren oder zur Natur. Die Liebe zu Haustieren aktivierte bei Tierbesitzern dieselben Regionen signifikant stärker als bei Teilnehmern ohne Haustiere. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Liebe in engeren Bindungen mit einer signifikant stärkeren Aktivierung im Belohnungssystem des Gehirns verbunden ist als Liebe zu Fremden, Haustieren oder zur Natur. Es wird angenommen, dass die Erfahrung von Liebe sowohl von biologischen als auch von kulturellen Faktoren geprägt ist, die ihren Ursprung in grundlegenden neurobiologischen Mechanismen der Bindung haben. Die Forscher betonen jedoch, dass Liebe ein komplexes Phänomen ist, das sowohl biologisch begründet als auch kulturell beeinflusst wird.


    Woher sind wir geboren?

    Woher sind wir geboren?
    Aus Lieb.
    Wie wären wir verloren?
    Ohn Lieb.
    Was hilft uns überwinden?
    Die Lieb.
    Kann man auch Liebe finden?
    Durch Lieb.
    Was läßt nicht lange weinen?
    Die Lieb.
    Was soll uns stets vereinen?
    Die Lieb.


    * Die Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
    Die Liebe besitzt nicht, noch will sie Besitz sein.
    Denn der Liebe ist die Liebe genug.

    Literatur

    Rinne, Pärttyli, Lahnakoski, Juha M, Saarimäki, Heini, Tavast, Mikke, Sams, Mikko & Henriksson, Linda (2024). Six types of loves differentially recruit reward and social cognition brain areas. Cerebral Cortex, 34, doi:10.1093/cercor/bhae331
    Simmel, Georg (1911). Weibliche Kultur. Leipzig.
    Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke. Band 2. Berlin.
    Stangl, W. (2024, 27. August). Wo die Liebe im Gehirn hinfällt. Psychologie-News.
    https:// psychologie-news.stangl.eu/5360/wo-die-liebe-im-gehirn-hinfaellt.



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