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Clustering-Illusion

    Die Clustering-Illusion oder Musterillusion bezeichnet die menschliche Tendenz, zufälligen Mustern, die in ausreichend großen Datenmengen zwangsläufig vorkommen, Bedeutungen und Sinn zuzuschreiben. Typisch ist diese Denkfalle bei einer großen Serie von Punkten, die rein zufällig angeordnet sind, während Menschen dennoch dazu neigen, hierin ein Muster erkennen zu wollen. Bekannt sind auch die Muster, die Menschen in den Wolken erkennen, das berühmte Gesicht auf der Marsoberfläche, das Gesicht von Jesus oder Maria in verbranntem Toast usw. Weitere Beispiele sind etwa geheimnisvolle Stimmen im Grundrauschen auf Tonbändern, Regelmäßigkeiten in Börsenkursen oder bei Lottozahlen.

    Die Clustering Illusion liegt auch darin begründet, dass das Gehirn, um die Welt in ihrer Komplexität wahrnehmen zu können, permanent nach Mustern und Regelmäßigkeiten sucht und dabei offensichtlich auch Muster konstruiert, die gar keine sind. Eine weitere Ursache liegt möglicherweise auch im predictive processing, denn bekanntlich reagiert das Gehirn nicht einfach nur auf Reize von außen, sondern arbeitet permanent an einem eigenen Bild von der Welt, das es ihm erlaubt, Vorhersagen zu treffen von Ereignissen, auf die es dann leichter reagieren kann. Und eben dieses Weltbild ist es, das die Grundlage von dem bildet, was man denkt und tut und das oft so schwer zu korrigieren ist.

    Siehe auch Pareidolie.

    Literatur

    Sterzer, Philipp (2022). Die Illusion der Vernunft: Warum wir von unseren Überzeugungen nicht zu überzeugt sein sollten | Neuestes aus Hirnforschung und Psychologie. Ullstein.


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