In der analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs findet sich im unbewussten Teil des Menschen – der sich in das persönliche Unbewusste und das kollektive Unbewusste unterteilen lässt – im persönlichen Unbewussten der Schatten, wobei damit die Summe aller verdrängten Verhaltensweisen und Gefühle gemeint sind. Der Schatten ist dabei einer der zentralen Archetypen und stellt das Gegenstück zum Archetyp der Persona dar. Ein spezieller Aspekt dieses Schattens sind die verdrängten, gegengeschlechtlichen Verhaltensweisen: Animus oder Anima. Die Integration von Schattenaspekten oder Schattenintegration in einer Analyse dient demnach einer tieferen Selbsterkenntnis, um sich wieder der Ganzheit und Vollkommenheit anzunähern. Zentral in der Schattenarbeit Jungs was die Betonung des Heilens durch Erleben. Schatten machen den Menschen nicht nur das Leben schwer, sondern die enthalten auch verborgene Schätze, die schöpferische und nützliche Energie verleihen können.
In Märchen und Sagen findet sich häufig das Motiv des Drachens, der als Ausprägung des Archetyps des Schattens aufgefasst werden kann, und der der Erweckung der Anima, also der Aufnahme von Liebesbeziehungen etwa zu einer Prinzessin, im Wege steht. Die Tötung des Drachens steht dann allegorisch für eine erfolgreiche Auseinandersetzung des Ritters oder Helden mit dem eigenen Schatten.
Siehe auch die Imago Therapie, in der die verleugneten negativen Anteile des falschen Selbst (=Schattenseiten) der von Partnern angenommenen Persona von Bedeutung sind, wobie diese häufig den verletzenden Anteilen der Eltern verwandt sind. Solche Schatten spielen bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle und werden im Partner ausgewählt, auf ihn projiziert oder in ihm provoziert.
Literatur
Stangl, W. (1998). Carl Gustav Jung. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/PSYCHOLOGEN/Jung.shtml
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/PSYCHOLOGEN/Jung.shtml