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Cotard-Syndrom

    Das Cotard-Syndrom, auch als nihilistischer Wahn oder Walking Corpse Syndrome bezeichnet, beschreibt ein Krankheitsbild, bei dem die Betroffenen  davon überzeugt sind, dass sie tot seien, nicht existieren, glauben zu verwesen oder ihr Blut sowie innere Organe verloren haben. Das Krankheitsbild zählt zu den inhaltlichen Denkstörungen und wird dem Wahn zugeordnet, und findet sich meist bei schizophrenen oder affektiven Psychosen, aber auch schweren Depressionen oder bei manischen Krankheitsbildern. Neben der Verleugnung der Existenz verschiedener Organe des Körpers oder Verleugnung des am Leben-Seins, gehört oft auch auch die Verneinung von Geist, Gott, Teufel oder Kosmos dazu.

    Dieses Krankheitsbild zählt zu den inhaltlichen Denkstörungen und wird dem Wahn zugeordnet, und findet sich bei schizophrenen oder affektiven Psychosen, wobei es auch eine Folge schwerer Hirnerkrankungen sein kann. Die meisten Patienten das Cotard-Syndroms entwickelten dies Symptomatik im Verlauf einer Depression.

    Häufig ist das Cotard-Syndrom eine Folge schwerer Hirnerkrankungen, da es auch bei temporoparietal lädierter Hirnhälfte und Migräne zu finden ist. Mittels eines Gehirnscans bei einem Betroffenen fand sich immerhin, dass vor allem jene Gehirnareale, die für die Ich-Identität zuständig sind, schlecht funktionierten. Bei den Cotard-Patienten wirkt sich die geringe Aktivität dieses Areals offensichtlich dahingehend aus, dass sie keine oder nur eine geringe Selbstwahrnehmung besitzen, wobei auch jener Bereich des Gehirns, der für rationales Denken und das Überprüfen von Hypothesen zuständig ist, unterdurchschnittlich aktiv bleibt.

    Neurologische Basis könnte das Syndrom das Ergebnis einer Trennung zwischen den Gehirn-Arealen sein, die für die Gesichtserkennung verantwortlich sind und den Arealen, die Emotionen mit diesen Erkennungen verknüpfen (Amygdala, limbische Strukturen). Diese fehlende Verknüpfung bewirkt die Wahrnehmung, dass das betrachtete Gesicht nicht die Person ist, die sie behauptet zu sein, woraus folgt, dass die Vertrautheit fehlt, welche normalerweise bei einem bekannten Gesicht vorhanden sein sollte. Wenn es das Gesicht eines Verwandten ist, wird dieser als Schwindler erfahren. Wenn der Betroffene sein eigenes Gesicht sieht, findet keine Assoziation zwischen dem Gesicht und der eigenen Wahrnehmung von sich selbst statt. Daraus folgt, dass sie das Gefühl haben, sie würden nicht existieren.

    Heilbar ist das Syndrom nicht, kann aber in manchen Fällen durch Psychotherapie und Medikamente (Antidepressiva und Neuroleptika) positiv beeinflusst werden.

    Siehe auch Depersonalisation und Derealisation.

    Literatur

    https://de.wikipedia.org/wiki/Cotard-Syndrom (17-12-14)


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