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Entzugsdelir

    Gerade bei Süchtigen sind Delirien oft auf den Entzug von Alkohol oder Benzodiazepinen zurückzuführen, wobei das klassische Alkoholentzugsdelir (Delirium tremens) vor allem bei Spiegeltrinkern auftritt. Es beginnt Stunden bis Tage nach dem letzten Alkoholkonsum und hält unbehandelt bis zu einer Woche an, wobei neben den Kernsymptomen es beim Alkoholentzugsdelir oftmals zu einer vegetativen Entgleisung mit Blutdruckanstieg (Hypertonie), Beschleunigung der Herzfrequenz (Tachycardie), Schweißausbrüchen und Zittern (Tremor) kommt. Hinzu kommen oft optische und szenische Halluzinationen sowie Angstzustände, aber auch epileptische Krampfanfälle mit schlagartigem Verlust des Bewusstseins, Muskel­zuckungen am ganzen Körper, Zungenbiss und Einnässen werden beobachtet. Unbehandelt führt das Alkoholentzugsdelir nicht selten zum Tode.
    Beim Entzug von Benzodiazepinen oder Tranquilizern sind die häufigsten Entzugserscheinungen bei körperlicher Abhängigkeit Ängste, Nervosität, Anspannung, Getriebenheit und Schlafstörungen. Besonders bei einem plötzlichem Entzug kann es auch hier zu einer psychotischen Entgleisung im Sinne eines Entzugsdelirs kommen, wobei dafür optische Halluzinationen sowie Veränderungen der optischen Wahrnehmung wie Mikropsie oder Makropsie charakteristisch sind. Bei der Mikropsie werden Gegenstände kleiner wahrgenommen, als sie tatsächlich sind, bei der Makropsie ist es umgekehrt.


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