Die Sonogenetik ist ein Verfahren, das es erlaubt, einzelne Gehirnzellen mit Hilfe von Ultraschallwellen zu aktivieren, wobei es bisher gelang, das Verhalten von Fadenwürmern der Art Caenorhabditis elegans zu manipulieren und sie etwa abrupt ihre Bewegungsrichtung ändern zu lassen. Dieses Tier ist auf Grund seines überschaubaren Nervensystems ein beliebter Modellorganismus in der Neurobiologie. Verantwortlich für dieses Verhalten sind offenbar spezielle Ionenkanäle, die an der Membran von manchen Nervenzellen sitzen. Die besonders dehnungsempfindlichen TRP-4-Kanäle werden durch die Schallwellen geöffnet und bringen die Zelle so dazu, auf Kommando zu feuern. Im Gegensatz zum lichtbasierten Verfahren der Optogenetik oder der tiefen Hirnstimulation mittels Elektroden hat die Sonogenetik den Vorteil, nicht invasiv zu sein. Zur Übertragung dieser Erkenntnis auf Säugetiere müssten sich auch im Säugetiergehirn eigene Ionenkanäle finden lassen, die von sich aus empfindlich auf Ultraschallimpulse mit bestimmter Intensität reagieren.