Zum Inhalt springen

psychorespiratorischer Effekt

    Der psychorespiratorische Effekt beschreibt das Phänomen, dass bereits die Intonation und Atmung Atmung eines anderen Menschen Sympathien oder Antipathie auslösen können, denn Menschen imitieren das Gegenüber unbewusst, wenn sie anderen zuhören. Mai (2007) zeigte an einer kleinen Stichprobe, dass in der Kommunikation die Dominanz der Stimme vor dem Inhalt einen wesentlichen Faktor darstellt: „Der Redner, der nervös am Pult radebrecht, verursacht auch bei seinen Zuhörern Atemkrämpfe. Genauso spürt man ein herannahendes Räuspern oder nimmt es vorweg, wenn das Knarren des Redners unerträglich wird. Umgekehrt: Wer uns durch seine Stimme beruhigt und entspannt, vielleicht sogar stimuliert, ist uns sofort sympathisch.“ Tiefe Stimmen empfindet man dabei als angenehmer und sympathischer, ihre Träger gelten als souverän, kompetent, viril. Hellen, piepsigen oder gar schrillen Sprechern hingegen wird gern das Etikett inkompetent, unsicher, unsachlich oder sprunghaft angepappt. Dieses simple Schema – dunkle Stimme, tiefer Sinn – stimmt so nicht ganz, den entscheidend ist vielmehr die individuelle, so genannte Indifferenzlage, also der Grundton jeder einzelnen Stimme. „Nur wer regelmäßig um diesen Ton herumredet, wird von seinen Zuhörern als authentisch, überzeugend und selbstbewusst wahrgenommen. Erst wenn sich die Stimme länger aus diesem Bereich entfernt, schlagen unsere Ohren Alarm. Finden kann man seine Indifferenzlage etwa, indem man an ein gutes Essen denkt und ein wohliges Mmmmmh vor sich hinsummt. Die natürliche Stimme zirkuliert bis zu einer Quinte um diesen Ton, so entsteht Sprachmelodie. Erst wenn wir uns weiter davon wegbewegen, riskieren wir unsere positive Wirkung. Um Autorität zu zeigen, nutzen Männer oft nur zwei bis drei Töne ihres Repertoires. Dadurch klingen Sprecher zwar ausdrucksarm und ihre Stimmen monoton, zugleich aber löst das Stereotype, wie objektiv und informativ aus. Frauen dagegen verwenden in der Regel bis zu fünf Töne, wenn sie sprechen. Sie klingen dadurch melodiöser, vermitteln aber weniger Kompetenz und müssen damit rechnen, deshalb als emotional und trivial abgekanzelt zu werden“ (Mai 2007).

    Literatur
    Mai, Jochen (2007)- Tonnebenkosten – Die Macht der Stimme.
    WWW: http://karrierebibel.de/tonnebenkosten-die-macht-der-stimme/ (09-09-07)
    Stangl, W. (2011): Informationskanäle: 7%-38%-55%-Regel. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/KommNonverbale2.shtml (11-04-21)


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert