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Ich-Identität

    Heute in mich gegangen – auch nichts los.
    Karl Valentin

    Die „Ich-Identität ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Fremderwartungen und eigene Bedürfnisse so zu verarbeiten, dass ein eigenes selbstbestimmtes Rollenverhalten entwickelt und praktiziert werden kann.“ (…) „Selbstwertgefühl (Akzeptieren eigener Qualitäten und Schwächen) und Selbstbehauptung drücken sich in Ich-Identität aus“ (Petillon, 1993, S. 119). In der Psychologie bezieht sich der Begriff Ich-Identität also auf die persönliche Identität oder das Selbstkonzept eines Individuums, d.h. er beschreibt, wie eine Person sich selbst wahrnimmt, einschließlich ihrer Eigenschaften, Überzeugungen, Werte, Interessen und Erfahrungen. Die Ich-Identität umfasst auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung, die Stabilität des Selbstbildes und die Kohärenz in der Persönlichkeitsentwicklung über die Zeit hinweg, wobei die Ich-Identität eine zentrale Rolle in der psychologischen Entwicklung und bei der Bildung des Selbstbewusstseins einer Person spielt. Die Ich-Identität beeinflusst das Selbstbewusstsein, das Selbstwertgefühl und die Lebenszufriedenheit einer Person.

    Eine umfassende Theorie dazu stammt von Erik Erikson, einem bekannten Entwicklungspsychologen, der postulierte, dass die Ich-Identität das Ergebnis eines Prozesses ist, in dem Individuen über verschiedene Lebensphasen hinweg eine kohärente und stabile Identität entwickeln. Eriksons Theorie besagt, dass sich die Ich-Identität besonders stark in der Adoleszenz herausbildet, wenn Jugendliche mit Identitätskrisen konfrontiert sind und herausfinden müssen, wer sie sind und was sie im Leben erreichen wollen. Gelingt diese Identitätsbildung, führt dies zu einem Gefühl von Kohärenz und Identität. Misslingt dieser Prozess, kann dies zu Identitätsdiffusion und einem Gefühl der Entfremdung führen. Siehe dazu im Detail die Phasen der psychosozialen Entwicklung nach Erik Homburger Erikson.

    Im Zusammenhang mit Identitätsbildung und Persönlichkeitsentwicklung spielen auch andere Konzepte wie Selbstkonzept, Selbstwirksamkeit, Selbstregulation und Selbstbestimmung eine Rolle. Diese psychologischen Konzepte ergänzen das Verständnis der Ich-Identität und ihrer Bedeutung für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit eines Individuums.

    Literatur

    Erikson, E. H. (1968). Identität: Jugend und Krise. W.W. Norton & Company.
    Petillon, H. (1993). Soziales Lernen in der Grundschule. Anspruch und Wirklichkeit. Frankfurt: Diesterweg.
    Stangl, W. (2005, 1. Juni). Phasen der psychosozialen Entwicklung nach Erik Homburger Erikson. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungErikson.shtml


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