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optimism bias

    Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt in der Hoffnung, sie mit einer Perle, die er darin findet, bezahlen zu können.
    Theodor Fontane

    Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung.
    Marcel Pagnol

    Der Optimist ist ein Mensch, der die Dinge nicht so tragisch nimmt, wie sie sind.
    Karl Valentin

    Optimisten leiden, ohne zu klagen. Pessimisten klagen, ohne zu leiden.
    Karl Farkas

    Aus Studien weiß man, dass Menschen die Zukunft überwiegend optimistischer beurteilen als sie tatsächlich ist. So überschätzen sie etwa ihren Gesundheitsstatus und glauben, dass sie länger leben als sie es tatsächlich tun, wobei das Risiko einer Scheidung vom Partner oder ein berufliches Scheitern wieder eher geringer eingeschätzt wird. Die Psychologin Tali Sharot (New York University) lokalisierte nun zwei Arreale im Gehirn, deren Aktivität mit einer optimistischen Lebenseinstellung in Verbindung steht. Depressive Menschen, die eher pessimistisch veranlagt sind, zeigen früheren Untersuchungen zufolge Auffälligkeiten in genau diesen Hirnregionen.

    Bei den meisten Menschen funktioniert die optimistische Verzerrung so zuverlässig und intuitiv, dass sie selbst nichts davon bemerken, sodass nur wenige, die sich für absolute Realisten oder Pessimisten halten, es tatsächlich auch sind.

    Versuchspersonen wurden in den Versuchen gebeten, sich entweder an ein intensives emotionales Erlebnis der Vergangenheit zu erinnern oder sich ein zukünftiges Ereignis in den schönsten Farben auszumalen. Dabei zeichneten die Wissenschaftler die Aktivität des Gehirns auf. Auch in diesem Experiment beurteilten wurden die positiven Ereignisse positiver als solche der Vergangenheit beurteilt, negative Zukunftsvorstellungen hingegen wurden eher distanziert bewertet und wenig mit den eigenen Erfahrungen in Verbindung gebracht. Bei positiven Vorstellungen stieg die Aktivität in der der Amygdala und im rostralen anterioren cingulären Cortex (rACC).


    Kurioses: Nach Ansicht der Psychologin Louisa Kulke schlägt unter dem Weihnachtsbaum am Heiligabend die Stunde des anterioren cingulären Cortex im Gehirn, denn dieses Hirnareal steuert unter anderem die soziale Evaluation und damit das Gefühl, wenn man sich sozial ausgeschlossen fühlt und in der Familie nicht akzeptiert ist. Kulke: „Beim Auspacken der Geschenke unter dem Baum ist der anteriore cinguläre Cortex hochaktiv – nämlich dann, wenn wir herausfinden, ob das Geschenk beim Beschenkten gut oder schlecht ankommt.“


    Literatur

    Sharot, T. (2007). Neural mechanisms mediating optimism bias. Nature, doi:10.1038/nature06280; 25.10.07.
    Sharot, T. (2012).  The optimism bias.
    WWW: https://www.ted.com/talks/tali_sharot_the_optimism_bias/transcript (12-12-14)
    https://idw-online.de/de/news760308 (20-12-18)


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