Erregungsniveau oder level of arousal bezeichnet die Höhe der momentanen physiologischen Erregung oder Aktivierung eines Menschen. Die Höhe des Erregungsniveaus entscheidet letztlich darüber, wie gut man auf Reize reagieren und diese verarbeitetn kann. Ist das Erregungsniveau zu hoch oder zu niedrig, dann können Menschen nicht mehr angepasst und optimal reagieren. Das Erregungsniveau hängt nach dem Yerkes-Dodson-Gesetz mit der Aufgabenleistung U-förmig zusammen.
1. Definition
Unter Aktivation bzw. Aktivierung versteht man die zu beobachtende Bereitschaft zu einer Tätigkeit oder zu einer Handlung und die damit im Zusammenhang stehende Erregung. Dabei kann der Grad der Aktivation von wohliger Anspannung über Aufmerksamkeit und Aufregung bis hin zu höchster Erregtheit reichen. Als Extremzustände kann man einerseits die Schreckensstarre und andererseits den Tiefschlaf aufzeigen. Auslöser für der Aktivation können sowohl äußere Reize wie Sinneseindrücke oder auch innere Reize wie Schmerz sein. Jede Änderung der Reizsituation führt zu einer Änderung der Aktivation (vgl. Tewes, 1992, S.16f).
2. Definition
„Aktivation, Aktivierung (nach engl. activation = arousal), Erregung von neuralen und psychischen Prozessen durch innere und äußere Reize, die Aktionen vorausgeht und begleitet …“ (Dorsch, 1976, S.17).
3. Definition
Jeder Organismus ist durch sein Aktivationsniveau (level of activation, arousal) gekennzeichnet, dass durch das RAS (retikuläres aktivierendes System) gesteuert wird. Das Aktivationsniveau variiert in Abhängigkeit von Schlaf-Wach-Rhythmus, Konstitution, sowie von inneren und äußeren Reizen, wobei die Spanne von Panik bis zu Tiefschlaf reichen kann. Wenn Aufmerksamkeit durch z.B. unerwartete Reize oder durch Reize mit Signalfunktion („Achtung“) hervorgerufen wird, geht dies mit einer Steigerung des Aktivationsniveau einher (vgl. Hermann, 1977, S. 51).
4. Definition
„Mit den Begriffen Aktivation, Aktivierung oder unspezifische Erregung wird allgemein der Wachheitsgrad oder das Bewusstsein des Organismus bezeichnet“ (Greitemeyer, 1971, S.67, zit. nach Deneke und Dahme, 1977, p. 71).
5. Definition
Ein Minimum an Aktivation ist nötig, um überhaupt handeln zu können. Eine zu hohe Aktivierung führt jedoch zu einer Erschwerung des koordinierten Handelns.
Das optimale Erregungsniveau liegt bei komplexen Aufgaben auf einer niedrigeren Stufe, als bei einfachen. Zur Erläuterung, wenn einfache Aufgaben durch äußere Reize beeinflusst werden, wie Lärm, dann führt dies zu einer erhöhten Aktivation und die Aufgaben werden oft besser ausgeführt, als unter Ruhebedingungen. Andererseits lassen sich Fehlleistungen, bei denen kaum Reize vorhanden waren, durch ein zu geringes Erregungsniveau erklären (vgl. Asanger, 1988, S.745, zit. nach Poulton, 1978).
Literatur
Asanger, W. (1988). Handwörterbuch der Psychologie. Weinheim: Psychologie-Verlag-Union.
Dorsch, F. (1976). Psychologisches Wörterbuch. Bern: Verlag Hans Huber.
Greitemeyer, M. (1971). Medizinische Psychologie. Medizinische Soziologie. Stuttgart: Frommann-Holzboog.
Hermann, T. (1977). Handbuch psychologischer Grundbegriffe. München: Kösel-Verlag.
Tewes, U. (1992). Psychologisches Lexikon. München: R. Oldenbourg Verlag.