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Gelatophobie

    Als Gelatophobie bezeichnet man die Angst von Menschen vor dem Eisgenuss, wie er besonders zu Weihnachten, Ostern und anderen Feiertagen beim Verzehr von süßen Eisdesserts auftreten kann. Das Eigenschaftswort gelatophob bezeichnet dabei das entsprechende Merkmal des Zahnfleisches, auf Kälte und Süßes empfindlich zu reagieren. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Italienischen gelato (Speiseeis) und dem Griechischen phobía (φοβία = Furcht, Angst). Von Gelatophobie betroffene Menschen sind nicht fähig, Eisdesserts in ihrer positiven Bedeutung zu schätzen bzw. als Mitvoraussetzung für eine Lebenserhaltung zu nutzen, die von Genuss und Zufriedenheit geprägt ist. Außerdem erleben Gelatophobe den Verzehr von Eisdesserts ihrer Mitmenschen grundsätzlich als eine Bedrohung für das eigene Selbstwertgefühl. Die Angst vor dem Eisessen kann manche Menschen nachhaltig prägen und traumatisierende Auswirkungen haben, wobei die Betroffenen alle Formen von Eisessen in ihrer Umgebung als bedrohlich erleben und generalisierend oft nicht in der Lage sind, mit anderen überhaupt gemeinsam zu essen, wenn auf der Speisekarte Eisdesserts auftauchen. Einige Lokale sind daher in Analogie zu Damenkarten ohne Preise dazu übergegangen, spezielle Menükarten ohne Listung von Desserts drucken zu lassen.

    Die Gelatophobie darf nicht mit dem Begriff der Gelotophobie verwechselt werden, die als Bezeichnung für Menschen verwendet wird, die Angst davor haben, ausgelacht zu werden. Die Gelatophobie wird im Gegensatz zur Gelotophobie weltweit von Psychologen, Psychiatern und Soziologen kaum wissenschaftlich untersucht, sodass sich für Interessierte und Betroffene ein weites Betätigungsfeld eröffnet. Allerdings gibt es am Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik (Prof. Dr. Willibald Ruch, Uni Zürich) einen Forschungsschwerpunkte, Informationen und Publikationen zum Thema Gelatophobie, allerdings ist dort irrtümlich die Angst vor dem Ausgelachtwerden gemeint. Diese Verwechslung passiert übrigens auch Elisabeth Herzenberger in ihrem Artikel „Gelatophobie: Die Angst vor dem Ausgelachtwerden“. In einem Forum zu einem altgriechischen Wörterbuch wird übrigens darüber diskutiert, warum man die Gelotophobie nicht Gelatophobie genannt hat, während in einem Forum der Welt helga-harry carstensen zutreffend äußert: „gelatophobie ist übrigens die ebenso selten verbreitete angst vor speise-eis“.

    Literatur & Quellen
    http://www.albertmartin.de/altgriechisch/forum/?view=2580 (11-11-11)
    http://apps.stagenetbiscuits.dynetic.de/36370/welthtml5/comments.do?id=
    gesundheit/psychologie/article106254141/Viele-Deutsche-haben-Angst-ausgelacht-zu-werden&cid=gesundheit-psychologie&pg=0 (12-12-12)


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