Der Crowding-Effect bezeichnet die Schwierigkeit bei Lesenden, aus einer Vielzahl von visuellen Informationen einzelne herauszufiltern und zu interpretieren. Crowding ist daher ein selektives Aufmerksamkeitsproblem, wobei visuelle Einheiten nicht zu nah beieinander stehen dürfen. Nach neuesten Forschungen spielt er bei manchen Formen der Dyslexie bzw. Legasthenie eine wichtige Rolle. Der Crowding-Effekt führt nämlich bei Legasthenikern dazu, dass die Betroffenen benachbarte Buchstaben visuell kaum voneinander trennen können, wodurch Störeffekte entstehen, die zu Lesefehlern führen und die Lesegeschwindigkeit senken, sodass die Kinder allmählich die Lust am Lesen verlieren, da es für sie zu anstrengend ist, vor allem im Vergleich zu anderen Kindern.
Siehe dazu das Stichwort Legasthenie.
Als Crowding bezeichnet man auch die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, nach einer Verletzung oder Operation eines Teils des Gehirns, im Zuge einer Reorganisation andere Funktionen auf Kosten der ursprünglichen Funktion zu übernehmen. So kann etwa die Übernahme von Funktionen der Sprache durch die rechte Hirnhemisphäre dazu führen, dass gleichzeitig visuell-räumliche Funktionen beeinträchtigt werden.